Mit dem Wohnmobil von der Adria über den Simplonpass durchs Wallis an den Genfer SeeTeil 16 von 16: Reise mit dem Wohnmobil in Süditalien durch Kampanien, Kalabrien, Basilikata und Apulien im Winter 2025 Von der italienischen Adriaküste führt unsere Reise von Südost nach Nordwest durch Norditalien. Dabei entdecken wir zufällig das Weinbaugebiet San Colombano al Lambro. Wir verbringen einige Tage am Südrand der Alpen zwischen Lago Maggiore und Simplonpass. Dieser Reisebericht endet am Genfer See, wo wir einen Stellplatz direkt am Ufer und das Restaurant "Die Füße im Wasser" entdecken.
25./26.03. Satriano di Lucania - Marina di Chieuti 216 kmVom 26. März bis 2. April werden in der Mitte und im Süden Italiens gewaltige Regenmengen erwartet, teilweise mehr als 100l/qm. Wir haben in den zwei Monaten unseres Aufenthalts kaum einen Regentropfen und fast immer blauen Himmel gesehen. Gut für uns als Reisende, schlecht für die Natur und die Wasserversorgung der hier lebenden Menschen. Gerade rechtzeitig haben wir uns auf den Weg nach Norden gemacht und erreichen unser nächstes Ziel, den Stellplatz in Marina di Chieuti, noch bei schönstem Wetter.
50 bis 100 l/qm, teilweise mehr in der Mitte und im Süden Italiens werden angekündigt. Nur der Norden zwischen Turin und Venedig bekommt kaum etwas ab.
Da freuen sich Menschen und Hund beim Blick auf Wellen, Strand und Meer. Nach drei Stadtbesichtigungen an drei Tagen nacheinander ist dies der ideale Erholungsplatz.
Ganz besonders freuen wir uns, dass die bereits anwesenden Wohnmobilisten den besten Platz mit unverbaubarer Aussicht für uns frei gelassen haben. :-)
26. bis 28.03. Marina di Chieuti - Ancona/ Parco del Conero / Portonovo 273 kmStatt der geplanten zwei Tage bleiben wir allerdings nur einen denn über Nacht erreicht uns am Mittwochmorgen von Süden der angekündigte Regen. Etwa eine halbe Stunde nach der Abfahrt in Marina di Chieuti verlassen wir das Regengebiet und erreichen Mittwochmittag unser nächstes Ziel südlich von Ancona mit trockenen Reifen. So klar wie auf der Info-Tafel des Parco del Conero sehen wir die Steilküste leider nicht.
Beim Foto unseres Übernachtungsplatzes könnte man meinen, wir befänden uns im Gebirge. Tatsächlich stehen wir aber auf dem Parkplatz "La Torre" auf Meereshöhe in der Nähe des Turmes an der Küste.
In der Nähe gibt es sogar ein geöffnetes Restaurant in Traumlage am Strand. Traumhaft sind auch die Preise von 100 Euro und 120 Euro ohne Getränke für die beiden angebotenen Degustations-Menüs des 2-Sterne-Restaurants. Na ja, man muss sich ja nicht jeden Traum erfüllen :-)
Die Kirche von Portonovo ist laut Google "vorübergehend geschlossen". So verzichten wir auf den Gang dorthin ...
... und hoffen stattdessen auf Fotos der Wildkameras von Dachsen und Stachelschweinen, die es hier unter anderem geben soll. Die Aufstellung der Kameras bleibt leider ohne Erfolg.
Das einzige Foto eines "wilden Tieres" ist das einer zahmen Elster, die mir immer näher kommt und letztlich fast auf meinem Fuß steht.
28./29.03. Ancona/ Parco del Conero / Portonovo - San Colombano al Lambro 413 kmSchon bei unserer Ankunft im Weinbaugebiet San Colombano al Lambro südlich von Mailand in der Po-Ebene zeigte sich der Himmel sehr fotogen. Von diesem Hügelkomplex zwischen Mailand und Apennin haben wir vorher noch nie etwas gehört und ihn auch bei der Durchreise von der Autobahn nicht gesehen. Nur weil uns der Regen von der Adria früher als geplant nach Osten getrieben hat sind wir dank Park4Night hier gelandet.
Wir stehen neben sehr alten Weinstöcken und beschließen spontan, diese Region zum Ziel einer Herbstreise zu machen - vielleicht schon in diesem Jahr. Dazu gehören dann natürlich Weinprobe und -kauf.
Unterhalb unseres Panoramaplatzes stehen die Ruinen einer Villa und einer Kirche. Das Grundstück ist eingezäunt und als Privatbesitz gekennzeichnet.
Im Süden sind schwach die Ausläufer des Apennin zu erkennen.
Keine Sonne sondern ihr Spiegelbild - ein seltenes Naturschauspiel! Freitagabend erleben wir ein ungewöhnliches Naturschauspiel, dass wir erst zwei oder drei Mal gesehen haben. Kurz nach dem Sonnenuntergang erscheint ein Spiegelbild der Sonne in den dünnen Wolken, wird innerhalb weniger Minuten schwächer und die Vorführung ist vorbei.
Eine Stunde nach dem Sonnenuntergang zeigt sich über dem Horizont im Westen noch ein rötlicher Streifen. Unter uns leuchten die Lichter der Orte am Po und an den Nordhängen des Apennin.
29. bis 31.03. San Colombano al Lambro - Ornavasso - Premosello-Chiavenda 193 kmSamstagmorgen zieht das Regengebiet in Norditalien weiter nach Westen bis in die Nähe von Mailand. Dort soll es sich laut Wetterprognose auflösen. Also fahren wir noch etwas weiter nach Westen in die Nähe des Lago Maggiore. Unser Ziel ist ein kleiner Parkplatz am Torre di Ornavasso. Den hat jemand als Parcheggio Camper in Google Maps eingetragen und natürlich steht er auch in P4N.
Die Aussicht über Ornavasso bis zum Lago Maggiore und die dahinter liegenden Berge ist toll. Aber ob die Bewohner in den Häusern daneben und gegenüber die Aussicht auf Wohnmobile neben ihren Grundstücken so toll finden? Zumal die kleine Fläche nicht einmal als Parkplatz gekennzeichnet ist, geschweige denn als "Parcheggio Camper".
Wir bleiben nicht hier sondern einige Kilometer entfernt auf dem offiziellen Wohnmobil-Stellplatz von Premosello-Chiavenda. Hier haben wir schon vor zwei Jahren bei unserer Norditalien-Reise einige Tage mit Aussicht auf die Berge verbracht und so machen wir es auch diesmal.
Zum Glück haben wir bei der Hitze ...
... genügend Erfrischungsgetränke dabei :-)
Nach dem Aperol wird der Himmel wieder blauer :-) und kurz nach diesem Foto fährt auch noch das Wohnmobil weg.
Der Montag fängt gut an mit dem Anblick des Alpenglühens in der aufgehenden Sonne.
Und er wird noch besser mit dem Besuch meines Schulfreundes Wilfried und seiner Frau Elke. Kurz nachdem wir Samstag an Stresa vorbei gefahren sind erfahren wir, dass die beiden genau dort ab Sonntag eine Woche Urlaub machen. Was für eine tolle Überraschung.
So führt ihr erster Ausflug in einer knappen halbe Stunde Fahrzeit vom Lago Maggiore zu uns. Wir machen eine kleine Wanderung vorbei an blühenden Akazien und Kamelien sowie einem neu angelegten Kletterpark zum Fluss Toce, dem größten Wasserzubringer des Lago Maggiore.
Leckeren Blaubeerkuchen haben die beiden mitgebracht, toll! Nach dem gemeinsamen "Mittagessen" in unserem Blauen Nordfriesen trennen sich unsere Wege.
31.03./01.04. Premosello-Chiavenda - Crevoladossola 24 kmDie beiden fahren wieder nach Stresa, wir noch etwas näher an die Schweizer Grenze nach Crevoladossola. Ich halte kurz am Straßenrand, um die Kirche zu fotografieren. Während ich knipse, sagt Gaby: "Eins, zwei, drei, vier!". Hä?
Sie hat die Wohnmobile auf dem Stellplatz gesehen. Nachdem wir auf dem großen Platz in Premosello-Chiavenda in den letzten Tagen überwiegend allein waren, haben wir mit Kuschelcamping überhaupt nicht gerechnet. Einige kommen noch, andere fahren abends ab - letztlich bleiben nur drei Nachbarn übrig.
Abgesehen von den weißen Gipfeln vor blauem Himmel sind ein altes Kraftwerk und die abends angestrahlte Kirche Sehenswürdigkeiten des Ortes.
Kurz nach dem Aufgang der Sonne zeigt sich Dienstagmorgen der Schnee auf den Bergen wieder besonders fotogen.
01./02.04. Crevoladossola - Simplonpass - Genfer See / Evian-les-Bains - Maxilly-sur-Léman 218 km Gleich nach dem Frühstück starten wir zum Simplonpass auf 2.005 m Höhe und freuen uns über den blauen wolkenlosen Himmel über den weißen Gipfeln.
Kein Grund zur Freude sind die sechs Plätze aus P4N am Südufer des Genfer Sees, die wir als mögliche Ziele zum Bleiben anfahren. Einige sind völlig ungeeignet zum Übernachten, im bekannten Ort Evian-les-Baines veranlasst uns die Park- und Gebührenordnung zum sofortigen Weiterfahren. Auch die Lage der vier schmalen Wohnmobil-Parzellen direkt an der Hauptstraße am Südufer des Sees ist denkbar ungeeignet.
So bleiben wir auf dem Parkplatz eines Sportstadions mit Blick über den See und verbringen hier eine ruhige Nacht.
Freuen können sich Menschen und Hund am Mittwochmorgen wieder! Da scheint die Sonne kurz nach dem Aufgang auf Frühstückstisch und Bett.
Ein Vergleich der aktuellen Wetterkarten von Genfer See und Simplonpass zeigt, wie gut die Entscheidung zur Passüberquerung am Dienstag war. Mittwoch hätten wir den Schnee am Simplonpass zwar zum Greifen nah gehabt, aber nicht in der Ferne gesehen. :-) Auch ein Verbleib auf den Stellplätzen in Italien unterhalb des Passes hätte uns einen trüben Tag beschert.
02. bis 04.04. Maxilly-sur-Léman - Anthy-sur-Léman 20 km Nach der frustrierenden Stellplatzsuche am Dienstag wird unser Aufenthalt am Genfer See/ Lac Léman noch richtig schön. Das liegt an den drei für Wohnmobile reservierten Plätzen in Anthy-sur-Léman direkt am See. Gebührenpflichtig ist der Platz nur vom 1. Mai bis 30. September und kostet dann auch nur sensationell günstige 2 Euro pro Tag. Dann ist die Aufenthaltsdauer auf 48 Stunden begrenzt, jetzt sind die Schilder zugeklebt.
Auch wenn die Nachbarplätze belegt sind haben wir aus dem großen Seitenfenster auf der Fahrerseite und aus den Heckfenstern unverbaubare freie Sicht auf den See sowie Orte und Berge auf der Schweizer Seite im Norden.
Freie Sicht haben wir auch auf die Badegruppe, die sich am Mittwochmorgen bei frischen 9 Grad Wassertemperatur in den See begibt.
Nachmittags können wir weitere Wassersportler beobachten.
Zum Abschluss des Tages bieten Sonne und Wolken noch ein schönes farbiges Schauspiel.
Donnerstag sind die Wolken des Vortags verschwunden. Wir genießen den Blick auf den Genfer See und die weißen Schneereste in den höchsten Lagen des Jura in der Ferne.
Weiß sind auch der Kiesstrand und die Gänseblümchen.
In der Nähe gibt es aber auch noch andere Blütenfarben.
Restaurant "Die Füße im Wasser"
Weniger als hundert Meter von unserem Wohnmobil entfernt lockt das Restaurant "Les Pieds dans l`Eau" - "Die Füße im Wasser" zu einem Besuch. Was für ein Name :-)
Wir gönnen uns leckere sehr zarte Steaks ...
... und am Lac Léman (Genfer See) natürlich kein Heineken sondern ein regionales Affligem Léman Blonde.
Nach dem Essen sollst du ruhn, oder tausend Schritte tun. Wir entscheiden uns für die erste Variante, verbringen den Rest des Tages auf dem Sofa und beobachten aus dem Wohnzimmerfenster, was sich vor uns zu Lande, im Wasser und in der Luft bewegt.
Damit ist unsere Reise fast zu Ende. Nach Besuchen und Treffen in Bern, in der Pfalz und an der Ruhr kommen wir am 11. April nach 93 Tagen wieder in Husum an.
Hier geht es zum ersten Teil dieses Reiseberichtes.
Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes.
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