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Nordnorwegen/ Finnmark: Mit dem Wohnmobil vom Altafjord über die Beskades-Ebene nach Kautokeino

Teil 16 von 23: Reise mit dem Wohnmobil durch Skandinavien 16.06. - 21.09.2018

Am Altafjord verbringen wir einige Tage bei trübem Wetter. Die Natur bietet Blaubeeren und Moltebeeren zur kostenlosen Vitaminversorgung. Auf der Beskades-Ebene entdecken wir ein UNESCO-Weltkulturerbe. Leider scheitern wir bei dem Versuch, in der Nähe von Kautokeino ein stillgelegtes Bergwerk zu besuchen.


12./13.08. Hammerfest - Forsøl - Porsa 87 km

Vom Stellplatz in Hammerfest fahren wir Sonntagmorgen zum kleinen Fischerdorf Forsøl . Südlich des Ortes gibt es einen großen Parkplatz, ideal um bei schönem Wetter den Nordhimmel zu beobachten.


Jetzt ist es aber in allen Himmelrichtungen wolkig-grau. Nur die Fischerboote vor dem Ort bringen etwas Farbe ins Leben.


Einige hundert Meter vom Parkplatz entfernt hat man Anzeichen früherer Besiedlungen entdeckt. Ohne Erklärungstafeln würde man sie als Laie nicht erkennen.


Hier befindet sich auch einer von zwei Sandstränden des Dorfes. Ob hier vor einigen Wochen bei wolkenlosem Himmel und 30 Grad wohl mehr Betrieb war?


Wir fahren durch Hammerfest nach Süden und bleiben auf einem Schotterplatz am Straßenrand gegenüber der Insel Seiland über Nacht.


Ein Wasserfall rauscht neben uns, ...


... ein anderer stürzt auf der anderen Seite des Sundes von den Bergen. Gelegentlich kommt ein Schiff vorbei.


13./14.08. Porsa - Altafjord 148 km

Montag fahren wir an den Altafjord. Von hier hätten wir einen phantastischen Blick auf Seiland, Sternøya und das gegenüberliegende Festland - wenn es sonnig wäre.



14./15.08. Altafjord - Alta - Gargiaveien 100 km

Bei etwas besserer Sicht als an den Tagen zuvor fahren wir Dienstag am Altafjord südwärts.


Rentiere auf der Fahrbahn sind in der Regel kein Problem, sie machen Platz. Das klappt auch diesmal – FAST! Eins ist nicht straßenverkehrstauglich, es läuft und läuft und läuft immer weiter vor uns her.


Manchmal muss man auch wegen fliegenden Verkehrshindernissen den Fuß vom Gas nehmen.


Nach dem Einkauf in Alta folgt die kostenlose Selbstversorgung. So voll wie in diesem Jahr haben wir die Blaubeerbüsche noch nie gesehen. Viel Sonne und genug Regen in Nordnorwegen haben sie hier besonders süß und groß werden lassen.


Mit dem kleinen Erntehelfer ist der Kilo-Eimer in knapp 15 Minuten voll. Nach dem Sortieren und Putzen bleiben genug für einige leckere Mahlzeiten übrig.





Nach der Blaubeerernte an der E 45 südlich von Alta fahren wir wieder auf den Wanderplatz am Gargiaveien (siehe vorheriger Teil dieses Reiseberichtes).


Hier gibt es die leckeren Moltebeeren, wir brauchen Nachschub. Aber wie schon beschrieben ist das Sammeln viel mühsamer als bei den Blaubeeren. Knapp 200 Gramm sind nach etwa 45 Minuten im Töpfchen.


15. bis 17.08. Gargiaveien - Beskades-Hochebene - UNESCO-Weltkulturerbe Struve-Bogen - Kautokeino 112 km

Mittwoch verlassen wir unseren Moltebeeren- und Aussichtsplatz auf der Piste in Richtung Süden. Nach 23 Kilometern mit viel grobem Schotter und etlichen Schlaglöchern erreichen wir gut durchgeschüttelt die E 45.

Die Piste führt über die Beskades-Hochebene durch eine phantastische Fjäll-Landschaft, dass allein ist das Geschaukel wert.




Und das Weltkulturerbe? Etwas Geduld, diese Piste ist es nicht. Aber sie ist historisch bedeutsam: Ab 1798 führte die Postroute von Kopenhagen nach Alta im Winter über diese Hochebene! Hier wurde die Post mit Rentierschlitten transportiert.

1929 bis 1938 baute man eine "Straße" für Motorfahrzeuge über die Beskades-Ebene - diese Piste! Im Winter transportierte man mit einer Raupe als Zugmaschine auf diesem Weg Waren von Alta nach Kautokeino, siehe Posting letzte Woche. In den 60er Jahren wurde die jetzige E 45 durch die enge Felsschlucht südlich von Alta fertiggestellt. Erst damit war Kautokeino ganzjährig von Alta aus mit Kraftfahrzeugen zu erreichen. Ausführliche Infos dazu gibt es auf den beiden folgenden Bildern.



Hier seht ihr das UNESCO Weltkulturerbe, die Steinsäule oben rechts. Sie ist Teil des Struve-Meridianbogens. Es war ein Forschungsprojekt im 19. Jahrhundert, um die Abplattung der Erde zu messen.


Die Info-Tafel mit vielen kleingedruckten Informationen steht am Wanderparkplatz am Beginn des Wanderweges zu der Säule. Ob sich das jemals ein Mensch hier oben durchgelesen hat?

Ich jedenfalls nicht! Ich habe die Tafel fotografiert und mich am Ende der Tagesetappe am Netbook-Bildschirm informiert. Wer das auch möchte, findet alles auf den beiden folgenden Bildern. Wer hätte in dieser lebensfeindlichen Wildnis mit einem Weltkulturerbe gerechnet?



Die beiden nächsten Tage verbringen wir bei überwiegend dichter Bewölkung aber weitgehend niederschlagsfrei an einem See bei Kautokeino, sehr schön und sehr ruhig.


Unter den kleinen Birken wachsen hier Moose, Flechten und Waldschachtelhalm.


Legt man die Kamera auf den Boden sehen die Schachtelhalme aus wie ein großer Wald -:-).


Flechten bedecken großflächig den Boden. Schaut man sich eine einzeln wachsende Pflanze genau an, sieht sie aus wie eine Zusammensetzung von Eiskristallen.


Die ersten Anzeichen der beginnenden Herbstfärbung sind hier auf ca. 400 m Höhe schon zu sehen.


17./18.08. Kautokeino - Bidjovagge - Kautokeino - (Enontekiö/ Finnland) 177 km

Von der E 45 zweigt bei Kautokeino eine 43 Kilometer lange Straße ab zur ehemaligen Kupfer- und Goldmine Bidjovagge. Die Mine wurde 1995 geschlossen. Da wollen wir am Freitag hin und in der Nähe die letzte Nacht in Norwegen verbringen. Es geht zunächst sanft aufwärts, die Birken werden immer weniger und immer kleiner. Das letzte dauerhaft bewohnte Haus steht etwa 10 km von Kautokeino entfernt. Danach geht es auf einer überraschend gut erhaltenen Asphaltstraße nach Nordwesten, vorbei an einigen interessanten mobilen Unterkünften.



Eine Rentiersperre muss geöffnet und wieder geschlossen werden.


Dann führt die Straße hinter einem Tal weithin sichtbar aufwärts.

7 Kilometer vor dem Ziel geht die alte Asphaltstraße in eine Schotterpiste über, die aber problemlos befahrbar ist. 4 Kilometer vor dem Ziel ist dann plötzlich Schluss - wir geben auf! Wir können uns nicht erinnern, wann wir mal mit einem Kastenwagen kapituliert haben. Mit dem Bürstner-Wohnmobil kam das wegen der Breite gelegentlich vor.

Aber hier vor einer Kurve gibt es plötzlich auf etwa 50 Meter Länge nur tief ausgespültes Geröll und spitze scharfkantige freigespülte Felsen in der "Fahrbahn". 30 Kilometer vom letzten Haus entfernt möchte ich weder aufsetzen noch die Reifen aufschlitzen.


Wir machen uns zu Fuß auf den Weg bergan, aber es stürmt und Regenschauer drohen. Also zurück zum Blauen Löwen und einen Kilometer Fahrt bergab im Rückwärtsgang bis zur Wendemöglichkeit an einer Ausweichbucht.


Aufgrund der schönen Aussicht hoffen wir, noch einen Platz für die Nacht zu finden und bei besserem Wetter am Samstag die Mine zu Fuß zu erkunden. Aber die wenigen Plätze mit Aussicht sind viel zu schief und unten im Tal wollen wir nicht stehen.


Kurz vor Kautokeino wird es wieder sonniger. Aber nun haben wir beschlossen, nach einem Abschiedspølser in Kautikeino über die Grenze nach Enontekiö in Finnland zu fahren.


Hier geht es zum nächsten Teil dieses Reiseberichtes.


Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes.


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