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Game Over auf der Fahrt von Oujda in die Wüste und ins Ziz-Tal - der kürzeste Weg ist nicht immer der Beste :-)

Teil 6 von 17: Überwintern mit dem Wohnmobil in Marokko, Spanien und Portugal 23.12.2018 bis 24.03.2019

538 Kilometer beträgt die Entfernung der von uns gewählten Strecke von Oujda zum Campingplatz Hakkou nördlich von Erfoud. Da wir noch einen Abstecher nach Errachidia machen und jeden Stress vermeiden wollen, planen wir eine Zwischenübernachtung bei Anoual ein. Von dort geht es über Errachidia (Weineinkauf) zum schönen Oasen-Campingplatz Hakkou bei Aoufous im Ziz-Tal.

Ganz ohne Stress verläuft die Fahrt aber nicht. Nicht jede von Google Maps empfohlene Piste ist für ein Wohnmobil geeignet :-)

Dies 2 1/2-minütige Video

zeigt

- unseren gescheiterten Versuch, auf dem kürzesten Weg von Bni Tajjite nach Errachidia zu kommen

- Fahrt zurück am Kirmesplatz von Bni Tajjite vorbei

- Straßenszene der Ortsdurchfahrt Erfoud

- Fahrt zu den Dünen des Erg Chebbi auf der neuen Straße von Erfoud ohne Umweg über Rissani

- Fahrt am Rande der Dünen des Erg Chebbi

- Fahrt auf der N 13 durch das Stadttor von Rissani bei der Weiterfahrt nach Msissi


18./19.01. Oujda - Tendrara - Anoual 378 km

Der große Sprung nach Süden von Oujda in die Wüste

Nach dem Einkauf im Carrefour in Oujda (hat keine alkoholischen Getränke) fahren wir Freitag auf der N 17 nach Süden. Zunächst führt die Straße zwischen großen Getreidefeldern hindurch, dann durch ein auf der Nordseite bewaldetes Gebirge.

Danach wird es landschaftlich platt und vegetationsmäßig verdammt karg. Aber auf der zweispurigen N 17 geht es überwiegend mit Tempo 100 zügig voran.


Wenn man aussteigt und auf die graue Fläche links schaut, sieht man: Es ist gar nicht alles grau, die Wüste blüht!


Nördlich von Tendrara biegen wir auf die Nationalstraße 19 ab, eine alte ausgefranste Teerstraße. Es gibt zum Glück kaum Gegenverkehr.


Insgesamt haben wir auf diesem Großtransporter zehn Menschen gesehen. Vielleicht haben aber auch noch weitere kleine Kinder auf dem Boden gehockt.


Ab und zu sieht man Nomadenzelte in der Ebene.


Nach 33 Kilometern biegen wir von der N 19 ab auf die R 604 und werden von einer guten breiten Teerstraße überrascht. Die Regionalstraßen sind in Marokko oft in besserem Zustand als die Nationalstraßen, da sie häufig erst vor wenigen Jahren asphaltiert wurden. Die N-Straßen sind älter, aber manchmal hapert es am zeitgemäßen Ausbau bzw. der Instandhaltung.

28 Minuten nach dem Abbiegen auf die R 604 begegnet uns das erste Fahrzeug - ein Verkehr ist das hier :-).

Ganz vereinzelt gibt es in der weiten grauen Fläche grüne Felder.


Zunächst schauen wir in der Nähe des Stausees Hammou Ouazzag nach einem Übernachtungsplatz abseits der Straße. Die platte Landschaft begeistert uns aber nicht. Laut Edith Kohlbachs "Reisehandbuch Marokko" ist sie bei Anoual hügeliger und reizvoller. Genau so ist es!


Ortsdurchfahrt Anoual


Die nächsten circa 20 Kilometer ab Anoual sind nervig. Die Straße ist hier teilweise in einem miserablen Zustand. Sie wurde offenbar lange vor dem östlichen Teilstück gebaut, aber nur kurze Zwischenabschnitte wurden neu asphaltiert oder ausgebessert.

Letztlich finden wir einen perfekten Übernachtungs-Platz zwischen rot leuchtenden Bergen westlich von Anoual.



19. bis 24.01. Anoual - Bni Tajjite - Errachidia - Ziz-Tal - Aoufous - Camping Hakkou 348 km

Samstagmorgen werden wir dank Wolken von einem schönen Morgenhimmel begrüßt.


Wir wollen auf dem kürzesten Weg bis mittags den Weinhändler unseres Vertrauens in Errachidia erreichen und dann zum Camping Hakkou im Ziz-Tal, unseren Oasenplatz der nächsten Tage.

Google Maps berechnet von unserem Übernachtungsplatz bei Anoual bis Errachidia eine Entfernung von 162 Kilometer und eine Fahrzeit von 2 Stunden und 55 Minuten.

55 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit? Da kann etwas nicht stimmen! Abgesehen von der Ortsdurchfahrt Talsint fahren wir bis Bni Tajjit auf guter Teerstraße mit 90 bis 100 km/h.

Hier werden wir von einem Riesenrad und einem Karussel überrascht.


Dort folgen wir dem Wegweiser nach Errachidia. Das Foto haben wir bei der Rückfahrt (!) aufgenommen, Begründung dazu gleich!


Ab Bni Tajjite sausen wir mit 70 bis 80 km/h über die staubige aber sehr gute breite Piste.


Wir wirbeln ganz schön viel Staub auf :-). Komisch, dass uns auf dieser guten Schotterstraße zur Provinzhauptstadt Errachidia kein einziges Fahrzeug begegnet ?!



An der Grenze zwischen den Regionen Oriental und Draa-Tafilalet wird die Piste plötzlich schmaler und manche Passagen sehr rumpelig. Hat Google Maps die Fahrtdauer doch richtig berechnet?


Die Landschaft gefällt uns sehr gut. Hier wollen wir bei der nächsten Reise einige Tage abseits der Piste verbringen. Diese Strecke merken wir uns!


Game over - es geht nicht weiter!

Vielleicht habt ihr die Szene des Er-Schreckens schon in unserem kurzen Video gesehen? Dieser Anstieg ist schon nah am Limit für unseren Campingbus!


Danach das jähe Ende dieser Strecke für uns! Da, wo ihr Gaby und Bella seht, ist die "Fahrbahn" und es folgt die nächste enge Kurve zum Col de Belkassem.

Position: https://goo.gl/maps/ZvUw9aq2im32

Wer jetzt "Feigling" sagt oder schreibt, fahre die Strecke mit einem normalen Transporter der Ducato-Kategorie und schicke uns das Beweis-Video :-).


Mit dreimal vor und zurück steht uns Blauer Löwe richtig für den Weg dorthin, wo wir hergekommen sind.


27 Kilometer Piste fahren wir zurück bis zur Asphaltstraße in Bni Tajjite und dann über Bouanane nach Errachidia. Macht am Ende 300 statt 162 Kilometer und 5 ½ statt knapp 3 Stunden Fahrzeit. Aber die Landschaft war den Umweg wert - danke Google :-)!


Nach der Mittagspause bei Boualmane fahren wir auf der sehr gut ausgebauten N 10 nach Errachidia. Auf beiden Seiten der N 10 werden Solarpumpen installiert und Plantagen mit Olivenbäumen und Dattelpalmen angelegt.



Wie vermutet hat der Alkoholladen in Errachidia nachmittags geschlossen. Am Hintereingang treffe ich drei Männer. Sie sagen mir, dass er um 15:30 Uhr öffnet. Auf meine Frage, ob sie auch Wein trinken, kommt die Antwort: "We drink everything - beer, wine, whiskey!". Okay, Jungs, bei euch bin ich richtig :-).

Das Geschäft liegt gegenüber der Post und neben einer Bankfiliale.

Position: https://goo.gl/maps/sFSJUU6an4U2


Für vier Flaschen marokkanischen Rotwein und zwei Flaschen marokkanisches Bier zahle ich 257 Dirham (ca. 24,50 Euro). Nach dem Stress haben wir uns doch einen leckeren Wein verdient - deshalb seht ihr nur drei Weinflaschen auf dem Foto :-).


Am Straßenrand kaufe ich noch einen Beutel Mandarinen für 10 Dirham (95 Cent).


Die Strecke durch das Ziz-Tal südlich von Errachidia bis Aoufous gehört für uns zu einer der schönsten in Marokko,

hier das Video mit Szenen von der Fahrt bis zum Camping Hakkou.


Fließendes Wasser im Ziz-Fluss



Fünf Tage und Nächte haben wir bei den Oumouloud-Brüdern auf Camping Hakkou im Ziz-Tal verbracht.

Einfahrt zum Campingplatz Hakkou südlich von Aoufous


Der Platz wurde 2018 erweitert, es gibt etliche Stellplätze neben und unter Palmen.


Wir bevorzugen jedoch die sonnigste Parzelle auf dem Platz.


Mit der Erweiterung wurde auch ein kleines Restaurant gebaut.


Blick vom Camping Hakkou auf Felsen in der Abendsonne im Norden


Essen auf Füßen :-) Das Abendessen lassen wir uns von Ahmad lieber ins Wohnmobil bringen (Brochettes = Rindfleisch-Spieße). Im Womo ist es am Abend wärmer als in dem Gebäude und die Getränke unserer Wahl haben wir direkt greifbar, siehe oben :-).


Dienstag nimmt Abdou vom Camping Hakkou mich in seinem R 4 mit nach Aoufous. Erinnerungen an die R 4 von Gaby und mir in der "Jugendzeit" werden wach!


Die N 13 führt durch Aoufous und ist eine der Hauptrouten zu den Sanddünen des Erg Chebbi. Aber hier hält kaum ein Tourist, um auf dem Markt einzukaufen oder ein Café/ Restaurant zu besuchen. Während unseres dreistündigen Aufenthalts auf dem Markt und in den Cafés bin ich das einzige Bleichgesicht.



Frischer kann Hühnerfleisch nicht sein!



Auf dem vorstehenden Bild sieht man nur uns beide, das Foto hat ein Freund von Abdou gemacht.


Abdou kennt hier in Aoufous fast jeden. Im nächsten Café treffen wir drei Bekannte von Abdou, die gut Englisch sprechen. Zwei machen Reisen mit Touristen durch Marokko, einer ist Lehrer in Rissani. Er hat in Meknes Französische Literatur studiert. 1 ½ Stunden sprechen wir über verschiedene Themen:

- die Geschichte und Kultur der Berber und des Maghreb mit Einflüssen afrikanischer, europäischer, byzantinischer und arabischer Kultur

- die dadurch entstandene Toleranz in Marokko gegenüber Christen, Juden und anderen Religionen (wir hatten ja erst vor wenigen Tagen die Katholische Kirche in Oujda mit den weithin sichtbaren Kreuzen besucht)

- aktuelle politische Themen in Marokko und Europa

Solche Begegnungen sind für uns viel wichtiger als "das Abhaken" touristischer Attraktionen.

Unsere Oasen-Wanderung

Bitte beachtet: Alle Bilder haben wir von der Teerstraße aus aufgenommen. Ohne ortskundigen Führer bitte nicht in die Oasengärten gehen! Das sind mühsam bewässerte und gepflegte Privatgärten. Die schmalen Wälle an den Bewässerungsgräben bröckeln ständig ab und müssen immer wieder in Ordnung gebracht werden.

Wer bei einer Führung durch die Gärten mehr über das Bewässerungssystem erfahren und das nahegelegene Ksar-Dorf besichtigen möchte, wende sich bitte an Ahmad Oumouloud, den Chef des Campingplatzes.

Bei unserem ersten Besuch vor fünf Jahren haben wir mit Abdou (= Abdelkarim) solch eine Führung gemacht, siehe den Bericht dazu im unteren Teil dieser Seite:

http://www.camping-bus.de/Reiseberichte/Marokko-2013-2014/05-Ziz-Tal.html

In den letzten Jahren wurden viele Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung für die Pumpen der Bewässerungsanlagen gebaut.


Kreuz und quer führen schmale Gräben durch die Oasen, die schmalen Begrenzungswälle dienen auch als Fußwege. Bitte nicht als Wanderwege benutzen, sie müssen ständig mühsam instand gehalten werden!


Unter den Olivenbäumen und Dattelpalmen werden Gemüse (hier Brokoli), Getreide und Viehfutter angebaut.


Dicke Bohnen


Grüne Oasengärten im Ziz-Tal unter Palmen und Olivenbäumen


Es gibt imer mehr motorisierte Esel in den Dörfern.


Im Vergleich zu früheren Marokkoreisen sehen wir weniger Esel als Lasttiere, sie werden mehr und mehr durch motorisierte Transportmittel ersetzt.


Hier geht es zum nächsten Teil dieses Reiseberichtes


Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes.


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