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Vom Mittelmeer nach Oujda zum Hilfsprojekt der katholischen und evangelischen Kirchen von Marokko für Flüchtlinge aus Schwarzafrika

Teil 5 von 17: Überwintern mit dem Wohnmobil in Marokko, Spanien und Portugal 23.12.2018 bis 24.03.2019

Vom Leuchtturm am Cap Trois Fourches fahren wir nach Saidia, dem östlichsten Küsten-Ort Marokkos an der Grenze zu Algerien. Nach zwei Tagen auf dem Campingplatz in Saidia geht es südwärts in die Großstadt Oujda. Wichtigster Grund unserer Reise nach Oujda ist die Unterstützung eines Projektes der katholischen und evangelischen Kirche von Marokko für Flüchtlinge aus den Ländern südlich der Sahara.

15. bis 17.01. Faro/ Cap Trois Fourches - Nador - Kariat Arkmane - Ras el Ma - Saidia 139 km

Am Dienstag verlassen wir den Platz am Leuchtturm Cap Trois Fourches. Wir fahren an der Grenze zu Melilla vorbei durch Nador. Bei Kariat Arkmane und Ras El Ma machen wir Abstecher an die Küste. Dann geht es weiter zu unserem Tagesziel Saidia. Landschaftlich ist die Strecke zwischen Nador und Saidia nicht sehr reizvoll.

Strand südlich des Cap Trois Fourches


Grenze zwischen Marokko und Melilla


Der Grenzzaun zwischen Marokko und Melilla


Blick vom westlichen marokkanischen Nachbarort auf Melilla


Die Aussicht am Strand von Kariat Arkmane finden wir im Vergleich zu anderen Plätzen an der marokkanischen Mittelmeerküste nicht so toll.


Auf dem großen Strandparkplatz neben dem Armee-Posten haben wir in Ras El Ma bei früheren Reisen schon einige Nächte verbracht. Diesmal fahren wir jedoch nach der Mittagspause weiter nach Saidia.


In der Nähe der Marina des künstlichen Touristenortes Saidia Balnéaire entdecken wir einen großen Parkplatz. Ob man hier übernachten darf wissen wir nicht. –Von hier blickt man auf die Islas Chafarinas - die östlichste spanische Kolonie vor der afrikanischen Küste.


Vergnügungspark mit Wasserrutsche an der Straße von Saidia Balnéaire nach Saidia - jetzt im Winter geschlossen.


In Marokko hat man den Mobilfunk auf die Palme gebracht :-). Gleich hinter der Grenze bei der Einreise aus Ceuta sieht man diese getarnten Mobilfunkmasten und auch hier in Saidia gibt es etliche davon.


Dienstagnachmittag erreichen wir den Campingplatz L`Amazone in Saidia, das Tor ist verschlossen. Aber die Frage beim Café nebenan ergibt: Er ist geöffnet!


Der Campingplatz ist seit unserem ersten Besuch im Januar 2010 total renoviert worden. Alles ist sehr sauber, Toiletten und Duschen funktionieren einwandfrei.


Am Sanitärgebäude gibt es eine V+E-Station für Wohnmobile nach europäischem Standard. Der Preis von 100 Dirham pro Tag ist für diese Leistung angemessen.


Wir machen einen Bummel am schönen und sauberen Strand mit Blick auf den algerischen Nachbarort im Osten ...


... und auf die spanischen Chafarinas-Inseln im Westen.


Alle Strandrestaurants haben geöffnet, auch die Restaurants am Souk und die in der Nähe des Campingplatzes.


Hinter dem Strand von Saidia an der Grenze zu Algerien befindet sich ein Vergnügungspark mit Riesenrad.


Daneben befinden sich die Grenzzäune, im Vordergrund erkennt man die Stacheldrahtrollen auf dem marokkanischen Zaun und dahinter den algerischen Zaun.


Von hier sieht man die marokkanische und algerische Flaggenparade an der Grenze. Seit 1994 gibt es keinen offenen Grenzübergang zwischen beiden Staaten! Reisen sind nicht auf dem Landweg sondern nur mit dem Schiff und Flugzeug legal möglich.


Bei einem Bummel im Ort entdecken wir einige schöne Häuser ...


... und die ehemalige christliche Kirche.


Nach dem Mittagessen in einem Restaurant gehen wir in der Zeit der Mittagsruhe durch den fast menschenleeren Park zurück zum Campingplatz.


17./18.01. Saidia - Oujda (Église St. Louis, Flüchtlingshilfe Oujda) 139 km

Bilder einer Stadt, aber welcher? Sind wir noch in Marokko oder in Spanien?

Eine große Kirche mit weithin sichtbaren Kreuzen und Störchen auf den Kirchtürmen, junge Paare, ein junger Mann mit Schäferhund vermietet "Kinder-Autos", viele Palmen, große Plätze, Pizzeria, Eiscafé, ...

Ja, wir sind noch in Marokko. Die Bilder haben wir in Oujda aufgenommen. Oujda ist mit ca. 550.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt Marokkos. Das "Märchen-aus-1001-Nacht-Gefühl" hat Oujda nicht zu bieten. Es ist eine ganz normale marokkanische Großstadt, wir mögen sie!

Die katholische Kirche Église St. Louis








Die Flüchtlingshilfe in Oujda/ Marokko - ein Projekt mit Herz und Verstand

Ein wichtiger Grund unserer Reise nach Oujda ist die Flüchtlingshilfe der katholischen Kirchengemeinde Oujda und der evangelischen Kirche von Marokko.

Am Donnerstag besuchen wir ein Projekt für Flüchtlinge aus Schwarzafrika in der ostmarokkanischen Großstadt Oujda und übergeben Spenden der Evangelischen Kirche aus Jülich/ Deutschland.

Vor allem werden hier minderjährige Flüchtlinge aus Schwarzafrika betreut, die durch die Sahara aus Algerien über die Grenze gekommen sind. Sie finden hier eine Unterkunft mit Verpflegung, eine Untersuchung durch einen ehrenamtlichen Arzt und eine Kleiderkammer.

Einer der Initiatoren ist Azarias Lumbela aus Mozambik. Er hat in Oujda Internationales Recht studiert und mit einigen anderen begonnen, sich um Flüchtlinge aus den Ländern südlich der Sahara zu kümmern. 2015 wurde er dafür mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet, hier das Video seiner Dankesrede.


Azarias Lumbela vor dem ersten Zweibettzimmer in einem Nebenraum der Kirche St. Louis in Oujda, damit begann die Unterbringung von Flüchtlingen.


Vor drei Jahren hat Pére Antoine, der neue Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde von Oujda, die St.Louis-Kirche von Oujda für die Flüchtlinge geöffnet und die Kooperation mit der Iniative von Azarias Lumbela und der Evangelischen Kirche von Marokko begonnen. Das Projekt wird in Marokko durch das Comité d’Entraide International (CEI) betreut. Diese Hilfsorganisation entspricht dem Diakonischen Werk in Deutschland. Als wir die Kirche besuchen, sind fast alle Nebenräume mit Flüchtlingen belegt, über 40 werden hier im Moment versorgt und betreut.


Père Antoine, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Oujda, vor unserem Campingbus an der Flüchtlingsunterkunft


Neu ankommende Flüchtlinge können in diesem "Room Relax" getrennt von allen anderen Räumen und Personen die ersten Tage verbringen. Sie können mit den Betreuern der Flüchtlingshilfe sprechen, zur Ruhe kommen und darüber nachdenken, ob sie den weiteren gefährlichen Weg über das Mittelmeer auf sich nehmen wollen.


Das Arztzimmer: Zur Zeit betreut ein Arzt aus Kongo Brazzaville ehrenamtlich die Flüchtlinge, wir haben ihn beim gemeinsamen Mittagessen kennengelernt. Er hat sein Medizinstudium in Oujda abgeschlossen, will Chirug werden und sammelt hier praktische Erfahrungen als Allgemeinarzt. Dringend benötigt werden Medikamente für Alltagskrankheiten.


Im Lernzimmer der Flüchtlinge wird durch ehrenamtliche Helfer unter anderem Französisch und Mathematik unterrichtet.


Hier im Bild ein Zimmer mit sechs Schlafplätzen, außerdem gibt es einige kleinere Zimmer mit jeweils vier Schlafplätzen. Für Frauen, die während der Flucht vergewaltigt wurden, gibt es ein separates Zwei-Bett-Zimmer mit einer eigenen Kochgelegenheit. Für ältere Flüchtlinge wurden Appartements angemietet, in denen sie sich selbst versorgen müssen.


Der Straßenrand vor der Unterkunft der Flüchtlinge wurde als Parkstreifen gesperrt. Hier wurde eine Sitzecke eingerichtet. Das Haus rechts davon ist das Kirchengelände, auf dem fast jeder Raum für die Flüchtlinge genutzt wird.


Aus der Notversorgung ist inzwischen ein umfassendes Hilfsangebot geworden. Nicht mehr die schnelle lebensgefährliche Weiterreise über das Mittelmeer nach Europa steht im Vordergrund der Flüchtlinge. Stattdessen finden sie Ruhe und Beratung, um über ihren weiteren Lebensweg nachzudenken.

In Zusammenarbeit mit einer Schule und örtlichen Betrieben machen viele eine Ausbildung als Elektriker, Mechaniker oder Bäcker/ Konditor. Durch ehrenamtliche Helfer - Studenten und zur Zeit einen Lehrer aus Frankreich – werden bei einigen die Französischkenntnisse verbessert und bei Bedarf zur Unterstützung der Ausbildung Mathematik unterrichtet.

Die ersten beenden gerade ihre Ausbildung. Die Zukunft wird zeigen, ob sie sich trotzdem auf den Weg nach Europa/ Frankreich machen, in Marokko Arbeit finden oder mit ihrer neuen Qualifikation in ihr Heimatland zurückkehren.

Nur wenige Flüchtlinge haben Ausweise aus ihrer Heimat oder aus Marokko. Es gibt kein Asylverfahren wie in Deutschland. Trotzdem bekommen sie die Möglichkeit, eine Ausbildung zu machen.

Die örtliche Polizei freut sich über jeden Flüchtling, der hier betreut wird! Wer hier lebt, bettelt nicht, stiehlt nicht, wird nicht von der Mafia als Drogenhändler oder -schmuggler angeworben.

Das alles geschieht in einem Entwicklungsland mit einer Jugendarbeitslosigkeit von über 20 % und fehlenden Ausbildungsplätzen - das Problem sieht jeder, der mit offenen Augen durch Marokko fährt.

Bitte helft den Helfern!

Hans-Joachim Schwabe versucht als ehrenamtlicher Organisator des Kirchenkreises Jülich aus verschiedenen Quellen Geld zur Unterstützung des Projektes aufzutreiben.

Ich bitte euch deshalb herzlich, die Arbeit durch Spenden zu unterstützen an:

Ev. Verwaltungsamt Jülich, KD-Bank,

IBAN: DE75 3506 0190 1010 1870 16, BIC: GENODFD1DKD

Als Verwendungszweck bitte unbedingt "Flüchtlingshilfe Oujda/ Marokko" angeben, damit es gezielt dafür verwendet wird! Für eine Spendenbescheinigung Anschrift im Feld "Verwendungszweck" nicht vergessen!

Weitere Informationen gibt es auf der Website des Kreiskirchenamtes Jülich, leider muss jede Seite zu dem Thema als pdf-Datei heruntergeladen werden:

https://www.kkrjuelich.de/index.php?id=106

Meine Bitte an Wohnmobilfahrer, die in den Osten Marokkos fahren:

Fragt bei Hans-Joachim Schwabe

hj.schwabe@t-online.de

vom Kirchenkreis Jülich, ob ihr von dort Sachspenden mitnehmen könnt. Wenn ihr selbst Bekleidung für schlanke junge Männer habt, packt sie bitte in euer Wohnmobil. Und wer darüber hinaus die Arbeit in Oujda unterstützen möchte, kann natürlich bei Pfarrer Père Antoine direkt Geldspenden abgeben!

Da er nur an drei bis vier Tagen pro Woche in Oujda und an den anderen Tagen in Rabat tätig ist, nehmt bitte mit ihm und/ oder Azarias Lumbela vorher Kontakt in Englisch oder Französisch über die Facebook-Nachrichtenfunktion oder E-Mail auf:

https://web.facebook.com/Eglise-St-Louis-Oujda-152142624838682/

https://web.facebook.com/azarias.lumbela

alumbela2001@hotmail.com


Nach Auskunft eines Helfers der Kirchengemeinde wurde 1913 die Église St. Louis als erste Kirche während der französischen Kolonialzeit in Marokko eröffnet. Auf dem Foto aus der Kolonialzeit sieht man die verschneite Eglise St. Louis in Oujda, noch ohne Moschee daneben.


Jetzt stehen im Zentrum von Oujda die katholische Kirche St. Louis und die Moschee Fatima Om Al Banin nebeneinander. So schön wie auf diesem gemalten Bild kann ich es als Foto nicht darstellen.


Die Evangelische Gemeinde hat kein eigenes Gebäude in Oujda und nutzt die katholische Kirche für ihren Sonntagsgottesdienst.


Zu beiden Kirchengemeinden gehören fast ausschließlich Mitglieder aus Schwarzafrika. Die meisten von ihnen sind Studenten und Flüchtlinge. Auf der Facebookseite der Église St. Louis werden gelegentlich Videos der Gottesdienste und von Veranstaltungen gepostet. Wer die Seite mit "Gefällt mir" markiert, bekommt sie automatisch angezeigt.

Wer eine reichhaltig dekorierte Kirche sucht, wird vom Innenraum der Kirche enttäuscht sein. Hier stehen stattdessen Caritas und Diakonie im Mittelpunkt.



Hier geht es zum nächsten Teil dieses Reiseberichtes.


Hier geht es zur Gesamtübersicht dieses Reiseberichtes.


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