Haupteingang

Über uns, Neues, Impressum, E-Mail

Wohnmobil-Erfahrungen

Burow, CS, BavariaCamp

Reiseberichte

Von Skandinavien bis Mauretanien

Nordspanien und Portugal

Städte, Strände, Berge, Wein und mehr

Auf Facebook folgen

Mit dem Wohnmobil in Marokko 12/2003 - 01/2004

Im Winter 2003/2004 fahren wir zum ersten Mal mit unserem Wohnmobil nach Marokko. Von Almeria nehmen wir die Fähre nach Mellila. Zunächst kurven wir durch das nordmarokkanische Bergland und besuchen die alte Königsstadt Meknes. Über den Mittleren Atlas geht es in den Süden zu den Sanddünen des Erg Chebbi - so stellt man sich die Sahara vor!

Wir besuchen die Dades- und die Todraschlucht und fahren an der Atlantikküste südwärts bis Laayoune in der Westsahara. Über Agadir und Essaouira geht es wieder nach Norden. Nach einem Abstecher zum Skigebiet Oukeimedem im Hohen Atlas besuchen wir Rabat und Salé. Von dort erfolgt die Rückreise über Ceuta nach Algeciras.

Diese Karte zeigt den Streckenverlauf unserer Rundreise mit dem Wohnmobil durch Marokko im Winter 2003/2004:

Unsere praktischen Tipps zum Reisen nach und in Marokko auf den Sonderseiten:

Einreise -Ausreise - Visum - Zoll

Kreditkarten - Einkaufen - Tanken - Preise - Handeln - Märkte - Betteln


04.12.2003

Wir starten mittags in Vlotho und übernachten schon nach 413 km auf dem Wohnmobilstellplatz in Ladenburg direkt am Neckar, da der Verkehrshinweis eine Vollsperrung der A5 zwischen Rastatt und Baden-Baden meldet.

05.12.2003

Frühmorgens geht es weiter über Lyon mit dem Ziel Gruissan-Plage. Wegen dem Hochwasser in Südfrankreich ist die Strasse dorthin aber gesperrt. Durch Zufall finden wir einen kleinen ruhigen Parkplatz in einem Wohngebiet 2 Minuten von der Autobahnabfahrt Narbonne-Est entfernt (ab Stellplatz Ladenburg 1008 km).

06.12.2003

Wir fahren 750 km bis zum Campingplatz "Sertorium" südlich von Benidorm. Der Platz liegt sehr schön am Hang direkt am Mittelmeer. Für nur eine Übernachtung wird allerdings für Stellplatz und Strom das Doppelte der normalen Preise kassiert! Von Benidorm mit seinen Betonburgen ist von hier nichts zu sehen. Zwei Campingplätze teilen sich hier einige Kilometer südlich eine eigene Bucht mit Sandstrand.

07.12.2003

Über die E 15 fahren wir weiter bis zur Abfahrt Lorca Sur. Da wir noch jede Menge Zeit haben, nehmen wir ab hier die sehr schöne und weitgehend unverbaute Küstenstrasse über Aguilas und Mojacar bis Carboneras. Südlich von Aguilas stehen an einsamen Buchten etliche WoMos. Ab Carboneras geht es wieder landeinwärts durch ein karges Gebirge und bei Venta del Pobra wieder auf die E 15. Über die Abfahrt Almeria Puerto geht es westlich der Stadt zum Hafen (Entfernung vom Camping bis zum Hafen 362 km). Wir holen uns ein Ticket für WoMo, Hund und Kabine für die Überfahrt mit Trasmediterranea nach Mellila und warten einige Stunden, bis es an Bord geht.

Zunächst sind wir etwas verunsichert, weil alle Fahrzeuge für verschiedene Zielorte und Fährgesellschaften gemeinsam auf einem Parkplatz stehen. Gegen 22.00 Uhr wird ein Tor geöffnet, die Schlange setzt sich in Bewegung und die Fahrzeuge werden zu den jeweiligen Schiffen geleitet. Mit wenigen Minuten Verspätung legt die fast leere Fähre gegen 23.40 Uhr ab.

08.12.2003

Ca. 5 Minuten nach dem Anlegen verlassen wir in der spanischen Enklave Melilla das Schiff und machen erstmal vor dem Hafengelände unsere erste Frühstückspause in Afrika. Nachdem wir für 35 Cent pro Liter unseren Campingbus (den Tank - nicht den Innenraum) mit steuerfreiem Diesel gefüllt haben, fahren wir gegen 8.30 Uhr zur Grenze. Die weissen Einreiseformulare hatten wir am Fährschalter in Almeria mitgenommen und bereits ausgefüllt. Nach wenigen Minuten ist der Stempel im Paß. Im nächsten Häuschen sitzt der Zoll / Douane. Zollformular ausgefüllt, ein Blick des Beamten durch die geöffnete Schiebetür ins Auto und nach insgesamt ca. 15 Minuten Aufenthalt an der Grenze sind wir in Marokko.

Da die Wechselstube an der Grenze geschlossen ist, tauschen wir bei einer Bank (BMCE) an der Durchgangstrasse in Nador 400 Euro in 4300 Dirham. (Geldautomat bricht Vorgang mit VISA-Karte ab, später in allen anderen Orten klappt es auf Anhieb).

Direkt hinter Nador biegen wir von der Hauptstrasse nach links ab in Richtung Ras el Ma. Da wir hier nichts Reizvolles sehen, fahren wir weiter nach Saidia direkt an der Grenze zu Algerien. Nach kurzem Aufenthalt am Strand geht es über Berkane in die Zegzel-Schlucht. An einem rauschenden Gebirgsbach mit frischem Grün machen wir Mittagspause. Nach weiteren 13 km talaufwärts bleiben wir unterhalb eines Wasserfalls und einer Felsengrotte auf einem idyllischen Picknickplatz stehen und verbringen hier an der fast unbefahrenen Strasse in grüner Mittelgebirgslandschaft auf ca. 700 m Höhe unsere erste ruhige Nacht in Marokko.

Hier die Fotos von Mittelmeerküste und Zegzel-Schlucht.

09.12.2003

Nachts hat es angefangen zu regnen und morgens sind wir von dichtem Nebel umhüllt. Von "dem schönen Ort Taforalt in allgäuähnlicher Umgebung" sehen wir im dichten Nebel bei der Weiterfahrt nichts. Gerade haben wir auf ca. 920 m Höhe einen Paß überquert und schon werden wir mit einem herrlichen Fernblick auf die Ebene mit vielen gerade eingesäten Feldern in Richtung Süden und Westen entschädigt. Es ist bewölkt aber niederschlagsfrei. Das Wetter wird wieder schön, denken wir - irrigerweise, wie sich zeigen wird.

Bei Guercif sehen wir in der Ferne die ersten schneebedeckten Berge des "Mittleren Atlas". Kurz vor Taza beginnt es wieder zu regnen. Deshalb bleiben wir entgegen unserer Planung nicht in der Stadt sondern fahren weiter in den Tazzeka-Nationalpark. Zunächst haben wir noch eine schöne Sicht ins Tal, aber bald stecken wir wieder in dichtem Nebel und Regen, der im kleinen Ferienort Bab Boudier auf 1600 m Höhe bei ca. 3° C in Schneeregen übergeht. Ab hier zeigen Schneereste und durch Schneebruch abgebrochene Äste von Korkeichen am Strassenrand, daß hier vor kurzem erhebliche Schneemengen gelegen haben müssen.

Nach unzähligen Kurven erreichen wir wieder die Hauptstrasse Oujda - Meknes, die wir in Bir Tam-Tam erneut Richtung Süden verlassen. Wir wollen testen, ob man das Schigebiet am Bou Iblane über Tafferte erreichen kann. Auf einer schmalen aber einwandfreien Teerstrasse fahren wir ca. 46 km Richtung in Richtung Süden, wo die Strasse laut Karte durch eine Furt führt. Das tut sie auch! Dank des Dauerregens stehen wir allerdings vor einem reissenden Strom mit brauner Brühe sowie mitgerissenenen Ästen und Bäumen - Durchfahrt völlig ausgeschlossen. Wir kehren um und übernachten auf einer kleinen Schotterfläche direkt am Strassenrand, da es in Kürze dunkel wird.

Hatten wir bisher mäßigen Dauerregen, so geht es jetzt erst richtig los. Bis tief in die Nacht prasselt es auf das WoMo-Dach und wir stellen uns die bange Frage, ob die einzige Brücke der einzigen Strasse zwischen unserem Stellplatz und der Hauptstrasse morgen wohl noch steht oder wir die nächsten Wochen oder Monate in einem winzigen Dorf in einen Seitental des Mittleren Atlas verbringen müssen. Die Erreichbarkeit des Skigebietes interessiert uns zur Zeit nicht mehr sehr.

Hier die Fotos dieser Tagesetappe.

10.12.2003

Wir starten fast noch im Morgengrauen und haben nach wenigen Minuten die Antwort: die Brücke steht - noch. Aber wie?! Am Abend zuvor eine Brücke mit Asphalt und Seitengeländer. Jetzt sind Teile des Geländers verschwunden, Teile ragen verbogen auf die Fahrbahn und der Asphalt hat inzwischen seine Reise in den Atlantik angetreten. Gaby geht über die Brückenruine und alles scheint in Ordnung zu sein. Ich fahre rüber - und die Brücke steht immer noch! Das ist gerade nochmal gutgegangen. Es hätte aber auch - siehe vorletzten Satz vom 09.12.!

Über den hübschen Ort "El Menzel" in einem Tal mit grünen Feldern und Obstbäumen, aber auch Überschwemmungen und Flutschäden im Nachbartal geht es jetzt zum Schigebiet "Mischliffen" auf ca.2000 m Höhe. Der Schilift ist zwar noch nicht in Betrieb, aber wir fahren durch Schneetreiben und Schneeverwehungen durch eine weisse Landschaft mit eingeschneiten Zedern.

Wir erreichen die Hauptverbindungsstrasse zwischen Meknes und Midelt und biegen ab Richtung Norden nach Azrou und Ifrane. In der Gegenrichtung ist bei Azrou die Strasse an der "Barriere de neige" gesperrt. Der Paß auf über 2100 m Höhe ist also offenbar dicht.

Fotos von Brücke, Hochwasser und Schneesturm gibt es hier.

Nach der Mittagspause bei Ifrane fahren wir jetzt nach Meknes. Kurz vor Meknes die ersten Sonnenstrahlen. Mangels brauchbarer Wegbeschreibung und Beschilderung umfahren wir die Stadt einmal vollständig auf der Suche nach dem Campingplatz und landen letztlich vor dem Eingang der Universität.

Wir fragen nach dem Weg zum Campingplatz und nach einem Moment steht ein deutschsprechender Student neben uns. Er bietet an, uns dorthin zu lotsen. Wir lassen ihn einsteigen und er leitet uns zuverlässig zum Platz. Ich zücke das Portemonnaie, aber er wehrt energisch ab. Er hätte in einem Sprachinstitut Deutsch gelernt und wäre froh, mal mit Deutschen sprechen zu können.

Also schlagen wir vor, nach der Anmeldung auf dem Campingplatz mit ihm in die Stadt zu gehen und einen Tee zu trinken. Er stimmt dem zu - und sein Unglück beginnt. Sofort beim Verlassen des Platzes wird er als mutmaßlicher illegaler Führer von der "Police touristique" angehalten und in einen Polizeiwagen gesperrt. Eigentlich ist das ja eine gute Maßnahme um Touristen vor Belästigungen und Ähnlichem zu schützen. Aber hier hat man nun wirklich einen hilfsbereiten Unschuldigen erwischt. Mehrfach erklären wir mehreren Leuten dieser Brigade in schlechtem Französisch und gutem Englisch (das aber zunächst niemand versteht), daß nicht er uns irgendwo aufgelauert hat, sondern wir ihn direkt vor der Uni angesprochen haben, da wir dort irrtümlich gelandet waren. Durch unser energisches Auftreten können wir die Polizei davon abhalten, ihn mit dem Polizeiwagen abzutransportieren. Wie schrecklich, das wir ihn in diese Situation gebracht haben!

Endlich lässt man ihn frei und wir gehen gemeinsam in die Geschäftsstrasse in seinem Wohngebiet. Nach interessanten Gesprächen in einem Café mit dem netten jungen Mann namens Salem Ben Hdada gehen wir, inzwischen bei Dunkelheit, durch die Strasse mit vielen kleinen Geschäften und Cafés. Hier kommt wohl kaum mal ein Touri vorbei. Bei dem Spaziergang treffen wir zufällig auch noch Salem´s besten Freund.

Letztlich will Salem uns die Wohnung bei seiner Tante zeigen und nach wenigen Minuten sitzen wir im Kreise der großen Familie in einem wunderschönen Gästezimmer. Nach einem Moment stehen Wasser, Tee, Oliven, Brot und andere leckere Sachen auf dem Tisch. Das ist eine unvorstellbare Gastfreundschaft. Der Besuch endet mit der wiederholten Bitte, am Freitag zum Mittagessen zu kommen. Eigentlich wollten wir am Freitag weiterreisen, aber wie könnte man eine Einladung dieser sympathischen Familie abschlagen?

11.12.2003

Mit Ahmed, dem gut deutsch sprechenden Führer vom Campingplatz, starten wir zum Rundgang durch die Medina. Das kann man natürlich auch selbst machen. Aber um in den unzähligen Gassen gezielt das Interessanteste zu sehen und einige sinnvolle Erklärungen zu bekommen, halten wir solch eine Führung auch im Nachhinein für sinnvoll.

Da wir auch einen echten Berber-Kelim kaufen wollten, wehren wir uns nicht, als Ahmed uns zu einer "Pause" in den Teppichladen "Chez LE MEKNASSI" leitet. Letztlich verlassen wir nach ca. 1 Stunde mit zähem Verhandeln, aber auch viel Spaß mit dem Verkäufer Abdel, zufrieden das Geschäft (Info bzw. Erfahrungsaustausch zum Teppichhhandel per E-Mail).

Leider reicht nun die Zeit für die Besichtigung des Mausoleums von Mouley Idris nicht mehr, da es von 13.00 Uhr bis 15.00 Uhr geschlossen ist und nachmittags sind wir zu "geschafft", um nochmal loszugehen. Aber wir waren sicher nicht zum letzten Mal in Meknes - Inshallah. Unser Rat: Wer mit Ahmed vom Campingplatz loszieht sollte darauf bestehen, vor dem Rundgang durch die Medina das Mausoleum zu besichtigen - die Teppichhändler werden sicher warten!

Fotos aus Meknes gibt es hier.

12.12.2003

Abseits von Medina und Touristen laufen wir morgens zwei Stunden durch die Geschäftsstrassen westlich vom Campingplatz. Geschäfte und Cafés an den breiten Strassen und ein Markt in einer engen Gasse wie in der Medina, Hauseingänge mit bunten Fliesen und Verzierungen an den Türen - es ist wunderschön. Gelegentlich ein Bonjour oder Hello, niemand bedrängt uns - keine Händler, keine bettelnden Kinder. Ab und zu treffen uns vor allem von Kindern überraschte Blicke, weil man hier wohl nur selten "Bleichgesichter" wie uns sieht. Wir fühlen uns hier total wohl und sicher.

Mittags treffen wir uns wir vereinbart mit Salem und der Familie seiner Verwandten. Couscous, Hühnchen, Salate, Getränke und alle versuchen mit uns dank des Dolmetschers Salem zu kommunizieren. Dieser Zufallskontakt macht offenbar allen riesigen Spaß. Zum Glück hatten wir dank der Empfehlungen in den Reiseführern einige Broschüren über Deutschland und unsere Heimatstatt Vlotho sowie andere Kleinigkeiten mitgenommen, die wir als Gastgeschenk beim Abschied übergeben konnten. Wie peinlich wäre es uns gewesen, ganz mit leeren Händen dazustehen!

Aber so kamen wir zu unserer Überraschung auch nicht davon. Ohne zwei hübsche Körbe als Gegengeschenk wollte man uns nicht gehen lassen.

Es folgte noch ein weiterer Stadtbummel mit Salem und seinem Vetter Abdessalam, der dank unserer Einladung am WoMo auf dem Campingplatz endete. Vor dem Campingplatz kam uns zwar sofort einer der Polizisten vom Mittwoch entgegen, aber auf meinen französischsprachigen Zuruf "Keine Probleme, bitte" winkte er nur freundlich und lachte. Auch der Verwalter des Platzes hatte nichts mehr gegen den Besuch, so daß wir uns noch lange weiter in unserem Campingbus unterhalten konnten.

In der Hoffnung, daß wir uns bei unserem nächsten Besuch in Marokko oder vielleicht sogar in Vlotho wiedersehen, erfolgte schließlich schweren Herzens der Abschied - aber wir stehen ja erst am Anfang unserer Tour und wollen noch viel vom Land sehen.

Der Campingplatz von Meknes liegt in einem großen schönen Park mit hohen Bäumen und einigen Blumen- und Staudenbeeten. Die Sanitäranlagen sind in Ordnung. Abends ist es auf dem Platz mangels eingeschalteter Lampen stockfinster, aber total ruhig. Funktionsfähige Stromanschlüsse gibt es an allen Stellplätzen.

13.12.2003

Heute das Kontrastprogramm: Wir verlassen Meknes und fahren bei strahlendblauem Himmel durch grüne Felder über Azrou Richtung Midelt. Gegenüber der Abzweigung zur "Cedre Gouraud", der höchsten Zeder Marokkos, machen wir eine Pause. Hier warten die fast handzahmen Berberaffen auf Futter und werden auch von Gaby nicht enttäuscht, während ich versuche, die Affen im Schnee des Mittleren Atlas fotografisch festzuhalten.

Durch tiefverschneite Gebirgslandschaft fahren wir dann weiter in Richtung Midelt. Nachdem wir den Paß "Col zu Zad" auf 2178 m Höhe überwunden haben, geht es abwärts in eine graue Steppenlandschaft. Welch ein Kontrast zu den grünen Flächen auf der Nordseite des Gebirges und dem Schnee im Hochgebirge. Im Süden dieses trockenen Hochtales ragen aber wieder die nächsten weissen Gebirgsmassive des Hohen Atlas in den blauen Himmel.

Diese betrachten wir uns in Ruhe aus dem Fenster des Restaurants am Campingplatz "Timnay" kurz vor Midelt, wo wir gegen 14.00 Uhr 160 km nach der Umgehungsstrasse von Meknes unsere nächste Pause machen. Unsere erste leckere Tajine, dazu eine Flasche kühles marokkanisches Bier und eine Flasche Rotwein für den Abend im WoMo - wir sind wunschlos glücklich. Gaby liest und ich mache das "update" für unseren Reisebericht.

Der Campingplatz liegt einigermaßen ruhig an der Hauptstrasse Meknes - Midelt. Etwas störend sind die Fahrzeuge der Restaurant-Besucher spätabends. Die Stellplätze sind riesig zwischen Baumreihen angelegt mit Stromanschluß. Die Sanitäranlegen sind in einwandfreiem sauberem Zustand.

Fotos vom verschneiten Marokko mit den Affen im Schnee gibt es hier.

14.12.2003

Wir starten gegen 8.00 Uhr und erreichen nach etwa 15 Minuten Midelt - eine Stadt mit vielen Restaurants und einigen Hotels. Midelt liegt auf ca. 1500 m Höhe in der trockenen Hochebene am Fuße des tiefverschneiten Gebirgsmassivs des 3737 m hohen Jbel Ayachi. Nachdem wir den 1907 m hohen Paß Tizi n-Tairhemt überwunden haben (vorher toller Fernblick in die Hochebene und auf die verschneiten Berge des Mittleren Atlas im Hintergrund) geht es abwärts in das Tal des Ziz-Flusses.

Ab hier beginnt wieder eine völlig andere Welt: Die Flächen rechts und links der Strasse fast unbewachsen und voller Steine - die Steppe wird allmählich zur Steinwüste. Blickt man in das Ziz-Tal, ist dagegen alles grün: Palmen, Getreide, Bohnen - die intensive Landwirtschaft ist ein unglaublicher Kontrast zur grauen Umgebung.

Nach vielen Fotostopps fahren wir 160 km nach dem Start am Camping Timnay durch Ar Rachidia (Errachidia) - eine große sehr saubere Stadt mit schönen rötlichen Häusern. Nach weiteren 75 km stoppen wir an der Tankstelle in Erfoud - und werden sofort von einem jungen Mann angesprochen.

Aufgrund der Warnungen vor Schleppern in den Reiseführern erkläre ich ihm sofort, daß wir schon einen festen Campingplatz bei Merzouga haben. Beim ersten Stop in der Zegzel-Schlucht sowie auf dem Campingplatz in Meknes war uns übereinstimmend von deutschen Touristen die Kasbah Mohayut kurz vor Merzouga direkt an den großen Dünen des Erg Chebbi empfohlen worden. Alles wäre sehr sauber und der Chef spreche sehr gut deutsch.

Welche Überraschung: Der junge Mann namens Semlal Said sagt, er arbeite dort als Kamelführer für Touristentouren in die Wüste und wäre froh, wenn wir ihn mitnehmen könnten. Ich bin zwar über diesen Zufall noch etwas mißtrauisch. Fakt ist aber: Er leitet uns direkt zur von uns gewünschten Kasbah, sitzt nach wenigen Minuten mit uns im sehr schön gestalteten Restaurant beim Begrüssungstee und nach einer kurzen Pause begleitet er uns zu einer Wanderung durch die Oase in der Nähe der Kasbah, erklärt uns das Bewässerungssystem, führt uns durch das nahegelegene Dorf und hält die zum erstenmal etwas aufdringlichen Kinder von uns fern.

Aufdringlich sind auch die Fossilien-Verkäufer, die hinter den Kasbahs auf Lauer liegen und uns sofort ansprechen, als wir abends in die Dünen gehen und den Sonnenuntergang beobachten wollen. Das kann natürlich manchen Touristen von einem mehrtägigen Aufenthalt hier abschrecken. Allerdings lassen sie uns in den nächsten Tagen in Ruhe - es hat sich wohl sofort herumgesprochen, das an uns nichts zu verdienen ist, da wir unser völliges Desinteresse an den Steinen deutlich erklärt haben.

Abends werden wir vom Chef Moha begrüsst der uns zu unserer Verwunderung erklärt, daß Said nicht für ihn arbeite und zum erstenmal Gäste hierher begleitet habe. Wie auch immer, wir geniessen das leckere für diese Region typische Gericht "Kalia" und verbringen eine absolut ruhige Nacht auf unserem Stellplatz im Innenhof der Kasbah Mohayut, wo wir auch die Hamburger aus der Zegzel-Schlucht wieder treffen, denen wir diesen Tipp verdanken.

Im Restaurant treffen überraschend viele Europäer ein, die alle als Gäste in den hübschen gut ausgestatteten Zimmern übernachten. Da diese Unterkunft erst vor zwei Jahren gebaut wurde, steht sie noch nicht in unseren Reiseführern. Wir freuen uns, daß wir dank der "Mundpropaganda" hierher gekommen sind und können auch selbst Kasbah Mohayut nur weiterempfehlen!

Fotos von Steppe, Wüste, Oasen und Dromedaren gibt es hier.

15.12.2003

Wir stehen um 6.30 Uhr auf und stapfen im Morgengrauen in die Dünen, die wirklich direkt hinter der Kasbah beginnen, um den Sonnenaufgang in der Wüste zu erleben. Um 7.10 Uhr taucht sie hinter den Dünen auf, nachdem bereits kurz vorher die höchsten Erhebungen in der Nähe angestrahlt wurden. Ein wirklich einmaliges und unbeschreibliches Erlebnis, wie in kurzer Zeit die Sonne aufgeht und sich von Minute zu Minute Schatten und die Farben des Sandes verändern!

Fotos vom Sonnenaufgang in der Wüste.

Nach diesem Erlebnis geniessen wir unser erstes Frühstück im Reisemobil vor den Dünen des Erg Chebbi und verbingen den Rest des Tages als Ruhetag in der Sahara. Mit einer leckeren Tajine mit Rindfleisch und einer Flasche köstlichem marokkanischen Rotwein endet der Tag im Kasbah-Restaurant.

16.12.2003

Eigentlich wollten wir heute zur Todra-Schlucht weiterfahren. Beim Frühstück entscheiden wir uns, hier noch einen Erholungstag zu verbringen. Etwas später beschliessen wir dank der Empfehlung unserer Hamburger Wohnmobil-Nachbarn und von Moha, mit dem "hauseigenen" Expeditionsservice ARRAHLA von Hassan eine 2- bis 3stündige Wüstentour zu machen, von der wir total begeistert nach 6 Stunden zurückkommen.

Was wir dabei gesehen und erlebt haben zeigt in Wort, Bild und Video diese Sonderseite.

Nach Fleisch-Spieß und Rotwein sitzen wir abends im Restaurant mit fast der gesamtem "Belegschaft" = Familie von Mohayut zusammen und reden über Gott und die Welt. Fast alle sprechen Deutsch oder zumindest Englisch, die Verständigung ist überhaupt kein Problem. Etwas später kommen noch Moha und Hassan dazu, packen Trommeln und Flöte aus und unterhalten ihre fünf deutschen und zwei englischen Gäste mit typischer Berber-Musik. Schon lange haben wir nicht mehr das Gefühl, in einem Hotel oder gar auf einem Campingplatz zu stehen sondern bei guten Freunden zu Gast zu sein!

17.12.2003

Jetzt ist es wirklich passiert: Der Wüsten-Virus hat uns gepackt! Nicht Durchfall oder Grippe, eher eine psychische Krankheit - wir wollen hier nicht wieder weg und beschliessen die Abreise nochmal um einen Tag zu verschieben. Mit unserem Weltempfänger hören wir die Musik afrikanischer Länder südlich der Sahara und träumen von einer "Expedition" nach Schwarzafrika - Inshallah.

Fotos von Kasbah Mohayut mit Stellplatz, Zimmern und Innenhof.

18.12.2003

Nun geht es aber wirklich los. Erstmal zum Einkaufen nach Merzouga. Wir fahren über die Piste von den Kasbahs in den Ort und werden von zwei gestikulierenden Erwachsenen mit allen möglichen Angeboten überschüttet - nur nicht mit der Wegbeschreibung zum von uns gesuchten Supermarkt. Etwas später entdecken wir einen kleinen Laden und sind nach dem Anhalten sofort von über 10 Kindern, die Stylo, Bonbon und Dirham schreien, umlagert. Das ist uns bisher an keinem anderen Ort passiert.

Wir flüchten Richtung asphaltierter Hauptstrasse nach Rissani und finden etwa einen Kilometer vor Merzouga einen Supermarkt, in dem wir sogar Rotwein kaufen können. Man muß also garnicht in den Ort fahren, wenn man den Weg über die Asphaltstrasse wählt.

Nun aber los zur Todra-Schlucht! Einen Moment später kommt mit großer Staubfahne von rechts ein Geländewagen über die Piste gerast- sieht aus wie der von Hassan. Der Wagen fährt kurz vor uns auf die Hauptstrasse, hält - und Hassan steigt aus. Er müsse gerade noch drei Touristen in Rissani absetzen und dort etwas erledigen, dann würde er mit uns gern noch einen Tee in seiner Wohnung in Erfoud trinken.

Wir freuen uns über das zufällige Treffen und nehmen die Einladung gerne an. In Rissani steigen die drei Gäste aus, Hassan hält vor einer Tischlerei und man beginnt Möbel auf das Dach seines Wagens zu stapeln. Die Hochstapelei hat schon beängstigende Ausmasse angenommen, aber jetzt tauchen noch einige kleine Schränkchen auf. So kann das nichts werden.

Wir bauen unsere Sitzgruppe um, einige der grossen Teile werden vom Dach des Geländewagens in unseren Möbeltransporter umgeladen, die Schränkchen kommen stattdessen auf das Dach und dann folgen wir Hassan zu seiner Wohnung nach Erfoud. Auch hier sind wir wieder wie bei Familie Ben Hdada in Meknes von dem riesigen und wunderschön gefliesten Gästezimmer überrascht. Beim Tee zeigt uns Hassan Fotos von Hochzeit, Kind und vielem anderen. Leider können wir Frau und Kind (nur ein Kind - besser ein Kind, dem es gut geht als vielen, denen es schlecht geht - Originalzitat von Hassan) nicht kennenlernen, da sie gerade bei Hassan´s Schwiegereltern in Errachidia sind.

Mittlerweile ist es Mittag, aber Hassan´s Einladung zu Tajine müssen wir nun wirklich ablehnen, denn wir wollen ja zur Todra-Schlucht. Beim Abschied in Erfoud sind wir wie schon beim Beladen unseres WoMos mit den Möbeln in Rissani von zahlreichen Kindern umringt, aber hier sind alle freundlich und neugierig, möchten unseren Hund streicheln und in das Innere unserer "fahrenden Kasbah" schauen. Als Hassan dann nochmal ins Haus zurückläuft und mit einem Paar typisch marokkanischer Hausschuhe als Geschenk für Gaby zurückkommt, fällt uns so spontan nichts zur Erwiederung mehr ein.

Dann fahren wir durch eine sehr trockene und steinige Landschaft über eine gute Asphaltstrasse von Erfoud nach Tinerhir. Wir kommen durch einige kleine Städte, in denen überall geschäftiges Treiben herrscht und die uns sehr gut gefallen haben. Spannend sind die Ortsdurchfahrten mit dem Gewusel aus Auto-, Fahrrad- und Mopedfahrern sowie Eselkarren und Fußgängern immer wieder. Aber kein nervöses Gehupe - der starke (Autofahrer) nimmt Rücksicht auf den Schwachen (Fußgänger und Esel) und die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h erreicht man in den Ortszentren kaum mal.

Spätnachmittags erreichen wir Tinerhir. Hier gibt es von der Strasse zur Todra-Schlucht immer wieder faszinierende Einblicke in die grünen Oasengärten im Tal mit den dahinterliegenden Orten vor den Bergen, die anscheinend nur aus Steinen bestehen. Vorbei an den senkrecht aufragenden Felswänden fahren wir dann durch die enge Schlucht weiter aufwärts bis zum Ort Ait-Nani auf ca. 2000 m Höhe. Hier wenden wir und fahren zurück zum Camping / Hotel Baddou in Tamtattouchte, das uns am Ortseingang aus Richtung Todra-Schlucht aufgefallen war. Absolut saubere und funktionsfähige Sanitäranlagen mit warmer Dusche und ein dekorativ bemaltes Restaurant - das hätten wir in diesem kleinen Bergdorf auf 1800 m Höhe nicht erwartet. In dieser Jahreszeit sind wir die einzigen Gäste und werden mit einem gut gewürzten Gericht aus der Region versorgt. Einziger Schönheitsfehler: Leider gibt es im Restaurant keine Heizung, was bei 9 Grad Außentemperatur zu einem sehr schnellen Verzehr der leckeren Mahlzeit führt.

Hier die Fotos von Dromedaren am WoMo, Hassan und der Todra-Schlucht.

19.12.2003

Abwärts geht es wieder durch die Todra-Schlucht nach Tinerhir. Auf der Weiterfahrt nach Boumalne am Eingang der Dades-Schlucht tauchen rechts immer wieder die schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas auf - welch ein Kontrast zur Wärme und Trockenheit in dieser Steinwüste, durch die wir wieder fahren!

Kaum sind wir bei Boumalne in die Dades-Schlucht abgebogen, als uns wieder grüne Oasen zu Füßen liegen. Auf dem Weg talaufwärts trübt die Strasse auf den ersten 20 km etwas unsere Freude, da wir zum erstenmal in Marokko über eine unangenehme Schlaglochpiste rappeln. Die geht dann plötzlich über in eine neue supergute breite Asphaltstrasse, führt in einer Felswand aufwärts in engen Serpentinen und dann durch einen anscheinend noch engeren Felsschlund, als die Todra-Schlucht. Wir wenden 37 km nach der Abzweigung in Boumalne und fahren dorthin wieder zurück. Von hier geht es weiter durch das "Tal der Kasbahs" nach Ouarzazate, wo wir auf dem grossen Campingplatz eine ruhige Nacht verbringen. Die Sanitäranlagen sind brauchbar und der Stromanschluß funktioniert.

Fotos von Todra- und Dades-Schlucht, Serpentinen und Oasen.

20.12.2003

Erstmal machen wir einen Stadtbummel durch das Zentrum von Ouarzazate. Wir sind beeindruckt von den schönen farbigen Häusern. Die ganze Stadt macht einen sehr angenehmen Eindruck, auch hier keine aufdringlichen Händler oder Führer. Vor der Abfahrt kaufen wir im Supermarché Dimitri unter anderem einige Flaschen marokkanischen Rotwein - viel zu wenig, wie sich später herausstellt, denn entgegen unserer Erwartung gibt es in Laayoune keinen entsprechenden Supermarkt und wir wollen nicht extra in ein Hotel gehen, um Wein zu kaufen (ganz so abhängig sind wir noch nicht!).

Dann geht es Richtung Zagora ins Draa-Tal, vorbei an unglaublichen Kunstwerken der Natur in Form immer wieder anderer Felsgebilde sowie einigen Kasbahs und den Palm-Oasen am Draa-Fluß, die uns ab Agdz begleiten. Einige Kilometer südlich von Agdz wenden wir jedoch und fahren ab Agdz in Richtung Westen auf Tazenakt zu.

14 Kilometer nach der Abzweigung in Agdz endet der Asphalt. Die folgenden 29 Kilometer Piste sind mit einem Feldweg in Deutschland vergleichbar. Er ist für PKWs und Wohnmobile nur bei ausreichender Bodenfreiheit befahrbar! Bei Gegenverkehr wird es eng, aber uns kam auf der gesamten Strecke nur ein Fahrzeug entgegen und das sieht man aufgrund der Staubwolke schon Kilometer vorher. Bei Regen (der hier sicher selten ist), wird er für einige Tage nur mit Allradantrieb passierbar sein. Parrallel zur Piste ist der Ausbau der Strasse aber in vollem Gange. Kurz vor Erreichen eines Bergbauortes beginnt dann wieder der Asphalt.

Einige Kilometer vor Tazenakt kommt man auf die Abzweigung nach Foum Zguid. Einen Kilometer nach der Abzweigung verbringen wir hinter einem Erdhügel rechts von der Strasse auf einem Schotterplatz in der Steinwüste unsere Mittagspause. Dieser Platz ist dank Sichtschutz an der kaum befahrenen Strasse auch gut für eine Übernachtung in der Einsamkeit unter dem Sternenhimmel in der Wüste geeignet. Durch eine fast menschenleere Gegend fahren wir durch die Steppe bis Tata. Anstelle von Eseln wie bisher begegnen uns hier mehrmals Frauen als Lastenträger! Zwischendurch müssen wir einmal durch den Fluß fahren, da die Brücke hier anscheinend Opfer eines Hochwassers geworden ist.

Total überrascht sind wir dann bei der Einfahrt in Tata. Eine kleine saubere Stadt mit den hübschen farbigen Häusern Südmarokkos und ein gut ausgeschilderter "Camping Municipal", auf dem wir vom Verwalter freundlich empfangen werden. Er zeigt uns die sauberen Sanitäranlagen (wo wie in Ouarzazate bei den "deutschen" Toiletten die Spülung nicht funktioniert), die warme Dusche, den Aufenthaltsraum und hier besonders stolz die eingerahmte Urkunde über den Städtefreundschafts- und Kooperationsvertrag zwischen Tata und der deutschen Stadt Lich! Sowas hätten wir in einer Kleinstadt zwischen Anti-Atlas und Algerien nun allerdings auch nicht erwartet.

Weitere Informationen zur Städtepartnerschaft auf dieser Sonderseite.

Wir starten erstmal zu einem Einkaufsbummel in dieser vom Tourismus fast unberührten Kleinstadt. Völlig ungestört schländern wir an den Ständen vorbei. Gaby kauft verschiedene marokkanische Gewürze und mit Händen und Füßen gelingt es uns auch für unser Abendessen ein halbes Huhn zu kaufen. Hühnerfleisch und Eier kauft man an Ständen, die einen kleinen Verschlag mit lebenden Hühnern haben. Es gibt zum Glück aber auch einen Kühlschrank mit Teilen von bereits geschlachteten Hühnern. Schwierig war der Handel nur, da der Verkäufer offenbar kein Wort Französisch konnte und mich schon bei dem Wort "Poulet" nur verständnislos anschaute. Letztlich hielt er mir ein lebendes Huhn entgegen. Mit entsprechenden Handbewegungen konnte ich ihm klarmachen, daß wir ein halbes totes Huhn haben wollten. Ein Griff in den Kühlschrank und unser Abendessen war gesichert.

Fotos von Felsen, Kasbahs, weissen Dromedaren und staubiger Piste gibt es hier.

21.12.2003

Nach einem schönen Sonnenaufgang mit angestrahlten Bergen weist mich der Pächter/Verwalter des Campingplatzes vor unserer Abfahrt noch darauf hin, daß am 4. September 2004 ein Piano-Konzert mit Musikern aus Lich in der Wüste bei Tata stattfindet. Weitere Informationen zur Städtepartnerschaft auf dieser Sonderseite.

Dann geht unsere Fahrt weiter westwärts mit Guelmin als Zwischenstation. Zu unserer Überraschung kommen wir immer häufiger an grünen Getreidefeldern entlang. Südlich von Guelmin auf der Weiterfahrt nach Tan Tan gehen diese manchmal soweit das Auge reicht. Nachdem wir seit Tagen abgesehen von den Oasen nur Wüste oder allenfalls karge Steppenvegetation gesehen haben, ist das ein ganz ungewohnter Anblick. Hier im tiefen Süden Marokkos hatten wir dies nun wirklich nicht erwartet. Offenbar reichen aber gelegentliche Niederschläge dank der Nähe zum Atlantik und entsprechende Böden hier zur Landwirtschaft aus.

437 km nach der Abfahrt in Tata erreichen wir nachmittags den kleinen Badeort El Ouatia (Tan-Tan-Plage) und erfreuen uns hier am Abend bei ca. 20°C an den hohen Wellen des Atlantik und einem schönen Sonnenuntergang über dem Meer.

Hier die Fotos von roten Felsen, grünen Feldern und dem Sonnenuntergang über dem Meer.

22.12.2003

Inzwischen haben wir zwar unseren Plan aufgegeben, bis Dahkla im Süden der West-Sahara zu fahren. Aber "das moderne und saubere Stadtzentrum mit den sehr guten Einkaufsmöglichkeiten" (Därr) der Hauptstadt der ehemaligen Spanisch-Sahara, Laayoune, möchten wir doch gerne kennenlernen und hier unsere Rotwein-Vorräte auffüllen.

An der Strecke nördlich von Tarfaya gibt es einige Queds mit WoMo-Stellplätzen an der Küste und sehenswerte Salzseen. Man kann teilweise von der Strasse aus den Salz-Abbau beobachten. Auch der Blick auf die Wracks gestrandeter Schiffe an der Küste sorgen für Abwechslung. Ab Tarfaya ist die Gegend total eben und bietet nichts Sehenswertes.

In Laayoune erleben wir die einzige Enttäuschung unserer Reise - jedenfalls angesichts unserer Erwartungshaltung aus den Beschreibungen in den Reiseführern. Die Haupteinkaufsstrasse "Avenue de la Meque" macht nach den schönen Städten Ouarzazate und Tata einen eher heruntergekommenen Eindruck. Nur die zahlreichen Militärgebäude und Hotels sehen gepflegt aus - und der riesige Place Mechouar mit den vier Säulen.

Wir halten, um wenigstens von dieser Sehenswürdigkeit ein Foto zu machen. Ich bin gerade ausgestiegen, als sich auf der anderen Strassenseite zwei Männer in Armeeuniformen pfeifend, schreiend und gestikulierend bemerkbar machen. Obwohl ich zu dem Platz zeige sind die Handbewegungen eindeutig: Ich soll weiterfahren. Ich kann nur vermuten, daß es sich um ein wichtiges Militärgebäude handelt, in dessen Nähe kein Fahrzeug halten darf.

Kein Foto von Laayoune, und auch keinen Rotwein! Den im Reiseführer beschriebenen und eingezeichneten Supermarché Barda finden wir nicht. Später erfahren wir von belgischen Wohnmobilisten in Laayoune-Plage, daß es den schon seit einigen Jahren nicht mehr gibt. Also auf dem Weg nach Süden in Agadir oder Ouarzazate bunkern, was ins Auto passt!

Wir fahren ca.12 km weiter durch eine schöne Dünenlandschaft bis Laayoune-Plage, wo wir uns an der Küste rechts halten. Hier steht fast am Ende der Asphaltstrasse ein einzelnes WoMo auf einem grossen Schotterplatz, die eben erwähnten Belgier. Von ihnen erfahren wir, daß man hier ohne Probleme stehen kann und ein Fischer aus dem Dorf morgens sogar frisches Brot bringt, wenn man es abends bei ihm bestellt.

Die ummauerte Wohnanlage mit uniformierten Wachposten gegenüber des Parkplatzes ist der Gouverneurspalast, so die Information unserer WoMo-Nachbarn. Die Uniformierten hier haben anscheinend keine Angst vor parkenden Wohnmobilen wie ihre Kollegen in der Hauptstadt.

In der Nähe gibt es ein grosses Hotel und zwei Restaurants, aber alles scheint geschlossen zu sein. Der Sandstrand ist zwar sehr schön, aber von unserem Stellplatz aus können wir aufgrund der breiten Strasse und dem Strand keine Wellen sehen.

Hier die Fotos von Schiffswracks, Salzsee, Sandsturm und Strand.

23.12.2003

Wir beschliessen deshalb, ab diesem südlichsten Punkt unserer Reise wieder Kurs nach Norden zu nehmen. Allerdings steht für uns fest: Wenn unsere Gesundheit und die politischen Verhältnisse es zulassen, werden wir bei einer unseren nächsten Touren Boujdour und Dahkla im Süden der West-Sahara besuchen - in Verbindung mit der Fahrt über Mauretanien in den Senegal - Inshallah!

Wir fahren zunächst durch Laayoune in Richtung Smara durch eine Gegend mit ärmlichsten Häuschen, die teilweise einen verfallenen unbewohnbaren Eindruck machen. Andererseits stehen Sat.-Antennen dicht bei dicht über den Dächern. Werden hier die Sahrauis untergebracht und mit Fernsehen ruhiggestellt? Nach unserer Rückkehr werden wir versuchen, per Internet aktuelle Informationen über die Lage hier zu erhalten.

Am Ortsausgang Richtung Smara nehmen wir die Umgehungsstrasse nach Norden, kommen durch eine Gegend in der unzählige zweistöckige Häuser gebaut werden, fahren an einem Stausee entlang (woher kommt hier soviel Wasser?) und können von einer Anhöhe über dem See noch einige Fotos von Laayoune machen. Auf der Rückfahrt nach El Ouatia fotografieren wir in Tah an der ehemaligen Grenze zwischen Spanisch-Sahara und Marokko noch das unscheinbare Denkmal zum "Marche Verde", mit dem Marokko 1975 die Westsahara besetzt hat.

Wir fahren zum schon bekannten Stellplatz in El Ouatia und geniessen die Wärme und das Meer. Heute kann nichts Interessantes mehr passieren - es ist fast dunkel und wir wollen im WoMo den Fisch essen, den wir heute morgen in Laayoune-Strand dem Brot-Boten (=Angler) abgekauft haben.

Aber dann kommt mal wieder "Ein Märchen aus 1001 Nacht":

Plötzlich hält in der Dämmerung neben uns ein großer moderner Geländewagen. Zwei arabisch gekleidete Männer steigen aus, stecken einen Stab in den Sand direkt vor uns - und setzen einen Falken darauf! Es folgen drei weitere Stäbe und drei weitere Falken. Einer der Männer beginnt auf der Motorhaube des Wagens Fleisch kleinzuschneiden. Ich will das merkwürdige Geschehen heimlich aus unserem WoMo fotografieren - habe aber nicht an das Blitzlicht gedacht. Den Auslöser der Kamera betätigt, und die Blicke aller Umstehenden (von denen es plötzlich etliche gibt) sind auf mich gerichtet - böse Falle.

Überraschend nun die Reaktion eines der beiden: In sauberem Englisch die Frage, ob ich noch einige Fotos machen und ihm per E-Mail schicken könne. Klar, also schreibt er seine E-mail-Adresse und seinen Namen auf.

Die beiden Männer sind Brüder aus Saudi-Arabien und haben einige Zeit mit ihren Falken in der marokkanischen Wüste verbracht. Da sie nun hier in El Ouatia im Hotel wohnen, sind sie zum Füttern ihrer Haustiere an den Strand gekommen, denn im Hotel geht das schlecht. Einer der Vögel koste übrigens 10.000 Dollar, erfahre ich noch. Es sei ein sehr schönes, aber teures Hobby. Nach erfolgreicher Fütterung kommen die vier wieder auf die Rückbank des Geländewagens und im Nu sind alle wieder fort.

Wir fragen uns, ob wir das gerade geträumt haben - aber die Kamera beweist: Das ist wirklich passiert.

Hier die Fotos von Laayoune bis zum Märchen mit den Falken.

24.12.2003

Schon lange vor Reisebeginn war es geplant: In der zweiten Hälfte unserer Tour soll es einen mehrtägigen Strandurlaub in Sidi Ifni geben. Das ist unser heutiges Ziel. Zunächst geht es auf von der Hinfahrt bekannter Strecke von El Ouatia nach Tan Tan. Aus dem Reiseführer sind uns als Attraktion nur die Kamele als Stadttor bekannt. Aber bei der Anreise am Sonntag statt Kamele nur leere Podeste am Strassenrand. Und heute, am Mittwoch? Am rechten Strassenrand wird gerade an Hals und Körper eines weissen Dromedares gebaut - wir werden Zeuge des Aufbaues eines neuen Dromedar-Stadttores in Tan Tan.

Dann geht es weiter bis Guelmin. Hier biegen wir ab in Richtung Sidi Ifni, verlassen aber nach ca. 2 km erstmal diese Strecke und biegen ab zum Plage Blanche. Die ersten ca. 20 km geht es über eine schmale aber einwandfreie Asphaltstrasse, danach folgt eine breite gut ausgebaute Piste. Aber dann: Immer wieder ist die Piste in Bau und es geht auf einem engen Feldweg weiter. Letztlich erreichen wir 62 km nach dem Abbiegen in Guelmin einige Häuser und einen Platz oberhalb der Flußmündung am Plage Blanche. Nach der Mittagspause geht es auf der gleichen Strecke wieder zurück bis zur Abzweigung kurz vor Guelmin.

Von hier sind es noch 52 km bis Sidi Ifni. Wir fahren durch eine Hügellandschaft und denken, wir wären im Allgäu im Frühjahr. Saftig grüne und gelb blühende Wiesen und Getreidefelder, nicht nur im Tal sondern sogar an den Hängen der Hügel. Wir sind immer noch ca. 200 km südlich von Agadir und hier grünt und blüht alles, wie bei uns im Frühjahr bei regelmäßigem Regen.

Ohne Probleme finden wir gegen 15.00 Uhr den Campingplatz direkt am Strand in Sidi Ifni. An einer niedrigen Mauer, die Strand und Campingplatz trennt, gibt es noch genügend Plätze in der ersten Reihe am Strand. Die Stellplätze sind eindeutig markiert und recht groß. Strahlend blauer Himmel, die riesigen Atlantik-Wellen (ach Du langweiliges Mittelmeer!), einige Leute im Wasser bei ca.25°C Lufttemperatur - jetzt kommen einige Tage Strandurlaub.

Fotos vom neuen Stadttor in Tan Tan und blühenden Wiesen am Rand der Wüste.

25.12.2003 - 28.12.2003

Beim Aufstehen am ersten Morgen in Sidi Ifni gegen 8.00 Uhr zeigt das Thermometer 20°C Außentemperatur - Frohe Weihnachten! Nach dem Frühstück gehen wir erstmal in den kleinen Ort, der über dem Strand auf einem Felsen liegt. Wenn die Menschen nicht wären, würde man glauben, man ginge durch eine Kleinstadt in Süd-Spanien. Bis 1969 war Sidi Ifni eine spanische Enklave. Manche Häusern gammeln vor sich hin, aber viele wurde erhalten und leuchten in weiß und blau. Dazwischen ein Schmuckstück von einem kleinen Park. Nach Fotos und Einkauf geht es zurück zum Campingplatz, wo ich abwechselnd in der Sonne sitze mit Blick auf Meer, Schwimmer und Surfer und dann wieder diesen Reisebericht schreibe.

Der Campingplatz liegt direkt am Strand unter einer Felswand. Die Sanitäranlagen sind absolut in Ordnung, warme Duschen und Stromanschluß stehen zur Verfügung.

Hier die Fotos der spanischen Stadt in Marokko

29.12.2003

Heute geht es weiter Richtung Norden, zunächst durch eine schöne Hügellandschaft überwiegend an der Küste entlang bis Tiznit, von hier bei viel Verkehr durch eine eher langweilige Gegend mit vielen Strassendörfern bis Agadir. Hier haben wir zwei wichtige Ziele: Im Supermarkt Marjane (endlich wieder Rotwein!) einkaufen und einen Blick auf die "Platte" - den berühmten Überwinterungsplatz europäischer WoMo-Besatzungen werfen - Näheres siehe Foto-Seite. Dann fahren wir weiter über die traumhaft schöne Küstenstrasse bis zum Cap Rhir, wo wir einige Kilometer südlich einen tollen Stellplatz an einem beliebten Surferstrand finden.

Hier die Fotos der Sehenswürdigkeiten in Agadir und vom Surferstrand

30.01.2003 - 31.12.2003

Durch eine grüne und blühende Hügellandschaft mit Dromedaren in blühenden Wiesen geht es weiter nordwärts. Ziel ist heute und für die nächsten beide Nächte Essaouira. Wir fahren zum Campingplatz, wo etwa 2 km vom Zentrum entfernt hinter einer hohen Mauer ein Reisemobil neben dem anderen steht, da passt kaum noch ein Campingstuhl dazwischen. So nicht, dann lieber für 20 DH Gebühr auf dem Parkplatz direkt zwischen Hafen und Medina übernachten, denken wir. Der Parkplatz ist rappelvoll (auch einige WoMos), niemand wird draufgelassen, weil nichts mehr geht!

Daraufhin parken wir direkt an der Hauptzufahrtsstrasse auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz am Strand, besichtigen die schöne aber von Touristen überlaufene Stadt, und fahren an den Strand von Sidi Kaouki südlich von Essaouira. Hier stehen etwa ein Dutzend WoMos über einige Hundert Meter am Strand verteilt auf tollen Logenplätzen mit Blick auf die Wellen. Einziger Schönheitsfehler: Ständig tauchen tagsüber Kinder und sogar Erwachsene auf, die von "stylo" bis Lippenstift alles Denkbare haben wollen. Außer in Merzouga haben wir diese Bettelei nirgends erlebt. Von anderen WoMo-Fahrern erfahren wir, daß das hier an der Küste (nördlich von Agadir) so üblich, aber gegenüber früher schon besser geworden wäre.

Hier die Fotos von Dromedaren in der Blumenwiese und am Strand, von Essaouira und Sidi Kaouki

01.01.2004

Heute kommt der Härtetest für Herz und Kreislauf - von 0 m NN auf 2750 m NN, von 25°C Tagestemperatur in Schnee und Eis, von der Atlantikküste nach Marokkos Wintersportzentrum Oukaimeden in den Hohen Atlas.

Wir machen dabei noch einen Umweg von Marrakesch über Asni auf der Strecke, die weiter über den Tizi - n`Test-Paß nach Taroudannt führt. Ein schönes Tal mit Blick auf schneebedeckte Gipfel - und ein habgieriges Bergvölkchen, das dumme Touristen abzockt! Etwa 4 Kilometer vor Asni (aus Richtung Marrakesch) liegen im Tal nebeneinander einige einfache Restaurants mit schönem Ausblick ins Gebirge. Wir essen eine gut gewürzte Tajine, deren Rindfleisch leider viel Knochen und Sehnen enthält - und sollen dafür pro Person 50 DH zahlen, nach unserer bisherigen Erfahrung für ein "Imbiß"-Restaurant unverschämt teuer. Aber selbst schuld - der Preis war nicht sichtbar ausgehängt und wir haben nicht vorher gefragt. Als wir vom gegenüberliegenden Parkplatz starten wollen, kommt ein Mann im blauen Kittel, und will 3 DH Parkgebühr - nirgends steht ein Schild, daß dieser Platz gebührenpflichtig ist. Fazit: Einige hundert Meter oberhalb dieser Stelle kann man den gleichen schönen Ausblick kostenlos geniessen!

Nach dieser Erfahrung geht es über einen Abzweig bei Tahahaoute ins Ourika-Tal und aufwärts nach Oukaimeden. Die Strecke bietet phantastische Ausblicke und in Oukeimeden tobt der Bär! Heute ist auch in Marokko gesetzlicher Feiertag und Unmengen Menschen haben einen Tagesausflug in den Schnee gemacht. Allerdings sind nur wenige auf Skiern an den Hängen unterwegs, die Lifte sind trotz der vielen Menschen fast leer. Nur an einem Hang für Schlittenfahrer herrscht dichteres Treiben. Am späten Nachmittag setzt sich eine Blechkarawane talabwärts in Bewegung und am Abend stehen ein einzelnes Wohnmobil und ein einzelner PKW auf dem riesigen Parkplatz zwischen Ort und Schiliften. Aus den wenigen Hotels und Restaurants Oukeimedens hört man aber noch lange die Stimmen der Hotelgäste, die sich beim après-ski von den Abfahrten an den Steilhängen erholen. Trotz unserer Übernachtung will hier niemand eine Parkgebühr von uns haben, die wir in diesem Fall natürlich verstanden und gerne gezahlt hätten.

Hier die Fotos von Asni und dem Wintersport in Oukaimeden

02.01.2004

Gestern hat uns die Fahrt nichts ausgemacht, heute Herz-/Kreislauftest Teil 2 vom Gebirge wieder an die Küste. Mit der aufgehenden Sonne verlassen wir die angestrahlten weissen Gipfel und fahren talabwärts an Steilhängen mit abenteuerlichen winzigen Terrasengärten vorbei. Über Marrakesch, dessen Besichtigung wir auslassen, fahren wir nach Rabat. Die Strecke geht durch grüne Wiesen und Felder in überwiegend flacher Landschaft vorbei an Casablanca über eine gut ausgebaute Autobahn. Wir fahren durch Rabat nach Salé auf den Campingplatz am Strand von Salé. Zum erstenmal in Marokko finden wir hier einen Campingplatz, auf dem es viele Stellplätze auf grünem Rasen gibt. Vom Strand und sogar von einigen Stellplätzen hat man einen tollen Blick auf die Medina von Rabat, die auf einem Felsen über Flußmündung und Küste liegt.

Fotos vom Sonnenaufgang in Oukeimeden und aus dem Ourika-Tal gibt es hier

03.01.2004 - 04.01.2004

Fast am Ende unserer Reise gibt es nochmal zwei besondere Höhepunkte: Salé und Rabat.

Am Samstag machen wir erstmal einen Einkaufsbummel durch Salé und besichtigen die gut erhaltene Stadtmauer. Gleich beim Verlassen des Campingplatzes kommen uns einige Jungs entgegen, grüssen uns mit Bonjour und Bienvenue au Maroc (Willkommen in Marokko) - und gehen einfach weiter. Nach den Erfahrungen der letzten Tage hatten wir als weitere Worte sofort cadeau, stylo usw. erwartet und sind mal wieder positiv überrascht. Wir gehen ca. 2 Stunden durch die Gassen, kaufen Gemüse, Fleisch und zwei Tajine-Formen, und werden weder von Händlern noch Kindern bedrängt. In der ganzen Zeit sehen wir keinen westlichen Touristen - das ist mal wieder unsere Idealvorstellung vom Stadtbummel in Marokko - einfach nur toll!

Nachmittags besichtigen wir den Hassan-Turm und das Mausoleum Mohammed V. in Rabat - niemand will uns führen oder etwas verkaufen.Wir können uns voll auf die wunderschönen Brunnen, Fliesen und Ornamente konzentrieren.

Am Sonntagmorgen sind dann in Rabat die Medina und die Kasbah der Oudaias "dran". Von der Kasbah hat man herrliche Ausblicke über die Flußmündung auf Salé sowie die Wellen des Atlantik am Strand von Rabat. Das Angebot in der Medina ist in einigen Strassen sehr "westlich" orientiert - und dementsprechend sind hier auch überwiegend im westlichen Sinne modern gekleidete Marrokaner und Marokkanerinnen unterwegs. In der Hauptstrasse gibt es etliche Bettler, die aber nie aufdringlich sind. Wie schon in Salé will uns kein Teppichhändler in seinen Laden ziehen und kein Führer bietet seine Dienste an. Als Dank für den ungestörten Bummel machen wir wieder einige kleine Einkäufe.

Die Lage des Campingplatzes am Strand von Salé ist absolut ideal. In wenigen Minuten ist man zu Fuß in der Medina von Salé und am kleinen Fischerhafen von Salé, von wo man mit Ruderbooten über den Fluß nach Rabat gebracht wird.

Hier die Fotos aus Rabat und Salé.

05.01.2004

Heute wollen wir schweren Herzens dieses tolle Land verlassen, in dem wir soviele sympathische Menschen kennengelernt haben.

Bis Larache fahren wir über die Autobahn durch eine flache Landschaft mit Feldern und grünen Wiesen mit Kühen, Schafen und Ziegen. Dann gibt es nochmal eine sehr schöne grüne und blühende Mittelgebirgslandschaft auf der Fahrt von Larache über Tetouan nach Ceuta. Einen phantastischen Anblick bietet Tetouan, das sich mit seinen weissen Häusern vom Hügel bis zum Mittelmeer erstreckt.

Bei der Fahrt nach Norden an der Mittelmeerküste entlang hat man zwischen zahllosen Villen und Hotels manchmal einen Blick auf die spanische Enklave Ceuta.

Hier gibt es die letzten Fotos dieser Reise aus Marokko und Ceuta.

Nach ca. 1 Stunde ( 59 Minuten Schlange, 1 Minute Paßkontrolle) hätten wir fast Ceuta erreicht, wenn nicht noch die Zollabfertigung wäre. Auch das geht bei allen anderen innerhalb weniger Minuten - nur nicht bei uns! Im Zollformular wurde bei der Einreise ein falsches Datum eingetragen, und nun versucht man telefonisch mit den Kollegen vom Zoll in Nador die Angelegenheit zu klären. Letztlich ist klar, daß es einfach nur ein Schreibfehler gewesen sein kann. Nach ca. 45 Minuten beim Zoll können wir abfahren, ohne daß jemand auch nur einen Blick auf oder gar in unser Fahrzeug geworfen hätte - nur das Datum im Formular war wichtig!

Dann geht alles Ruckzuck - keine Paßkontrolle bei den Spaniern, Ticket für die nächste Fähre gekauft (Abfahrt in ca. 30 Minuten), vor der Fahrt in den Hafen beschüffelt noch schnell ein Rauschgiftspürhund unser Wohnmobil, 35 Minuten Überfahrt und ca. 30 Minuten nach der Ankunft in Algeciras stehen wir auf dem Campingplatz La Cacita in der Nähe der Autobahn nach Marbella.

06.01.2004

Über Granada und Madrid fahren wir bis zum (geschlossenen) Campingplatz La Aceleda ca. 75 km nördlich von Madrid. Hier übernachten wir in der Nähe von Wasserfällen einige Kilometer von Campingplatz und Autobahn entfernt.

07.01.2004

Durch Nordspanien und Südwestfrankreich fahren wir zum Wohnmoilstellplatz in Beaugency, wo man direkt an der Loire übernachten kann.

08.01.2004

Zwischen 9.00 Uhr und 10.00 Uhr schaffen wir es ohne Stau auf der N 104 (äußerster Ring) Paris zu umrunden und fahren über Lille, Gent, Antwerpen und Oberhausen nach Hause. Dies ist nach mehrjähriger Erfahrung nicht die kürzeste Strecke, aber dank relativ wenig Verkehr fast immer ohne Stau die schnellste.


Auf Facebook berichten wir während unserer Reisen fast täglich "live" mit Fotos und Angabe des Standorts. Bei Interesse bitte auf meiner Facebookseite auf "abonnieren" klicken.

Auf Facebook folgen

Diese Seite weiterempfehlen:


E-Mail


Besucher der Website insgesamt