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Erstellt von Anja Beckmann im Evangelischen Stift zu Wüsten

Vieles anders als erwartet

Präsident des mauretanischen Tourismusverbandes besuchte das Evangelische Stift zu Wüsten

5975 Kilometer fuhren Gabriela und Jürgen Reinert im Winter von Vlotho an der Weser bis Bogue am Senegal in Mauretanien. Nun kam der Gegenbesuch "aus der Wüste nach Wüsten".

Idoumou Abderrahmane, Präsident des mauretanischen Tourismusverbandes ist zur Zeit in Europa unterwegs. Von Italien führte ihn sein Weg über Ungarn nach Österreich. In Ungarn hatte er Gespräche mit dem Veranstalter der Rallye Budapest - Bamako (Niger). Für die ca. 200 Teilnehmer hat er im Januar 2007 die Unterkünfte in Mauretanien organisiert und nun die Planung der Rallye 2008 besprochen. Vor der Weiterreise nach Teneriffa wollte er seinen Europaaufenthalt für einen Privatbesuch bei Jürgen Reinert, Kaufmännischer Vorstand des Evangelischen Stift zu Wüsten, nutzen. Jürgen Reinert und seine Frau haben auf ihrer Wohnmobiltour durch Mauretanien auf dem Campingplatz von Idoumou Abderrahmane gastiert. "Mit Idoumou, der fließend Englisch spricht, konnten wir uns problemlos im wahrsten Sinne über Gott und die Welt unterhalten", erzählt Jürgen Reinert, der begeistert ist von dem weltoffenen, islamischen Land in Westafrika, "es ist dort ganz anders, als man es erwarten würde!"

Am vergangenen Dienstag hat er Idoumou Abderrahmane das Stift gezeigt. Zuerst haben sich die Beiden gemeinsam die Außenanlagen und die Gebäude von außen angesehen. "It's like a village" (Es ist wie ein Dorf), staunt Abderrahmane. Er ist beeindruckt von dem großen Komplex, dem großen Park, der so ruhig und friedlich ist und den vielen Angeboten des Stiftes. Reinert erklärt ihm die verschiedenen Angebotstypen, wie die Altenwohnungen, das Betreute Wohnen, das Pflegeheim und die ambulante Versorgung mit Essen und Pflege. Im Zuge der Besichtigung besuchten beide auch Günther Steudel, Bewohner der Altenwohnungen, der durch seine frühere Arbeit in einer amerikanischen Firma sehr gut Englisch spricht. Abderrahmane war sehr beeindruckt, als Herr Steudel ihm erzählte, dass er gerade mit seinem Auto unterwegs war und seine Frau zur Zeit im Urlaub ist.

Er hatte sich unter dem Evangelischen Stift zu Wüsten und Alten- und Pflegeheimen eher ein Gefängnis für Alte vorgestellt, als das was er gerade dabei war kennenzulernen. Als er dann noch im Pflegeheim auf Ursula Schulte-Körne traf, Bewohnerin des Pflegeheims, die gerade am stricken war und ihm von den vielen Aktivitäten des Hauses erzählte, war er überzeugt, das das Stift ganz anders als erwartet, "ein 5-Sterne-Hotel ist, in dem die Menschen hervorragend versorgt und betreut werden.

" Beim Pressetermin im Stift bedauerte Idoumou Abderrahmane sehr, dass leider noch kaum jemand die Schönheit seines Landes kennt. Er ist zum einen Präsident des Tourismusverbandes und zum anderen Eigentümer eines Unternehmens, das Individualreisen und Unterkünfte anbietet. Durch seine beiden Funktionen kann er für Interessenten Unterkünfte und Fahrzeuge besorgen, sie vom Flughafen abholen und wieder zurückbringen und Touren durch das Land organisieren. Anders als man es erwarten würde, ist die Islamische Republik Mauretanien ein demokratisches und vor allem sicheres Land, in dem westliche Touristen gerne gesehen werden. Das Volk lebt zwar sehr traditionell, versteht seinen Glauben jedoch gewaltfrei und tolerant gegenüber anderen Religionen. Leider hat die Republik Mauretanien nicht genug Geld um Tourismuswerbung zu machen wie die Haupturlaubsländer. Ziel des Landes ist ganz sicher nicht der Massentourismus. Sie sind eher an Touristen interessiert, die sich für Land und Leute interessieren. So wie ein Ehepaar aus Österreich, 77 und 81 Jahre alt, das mit Idoumou Abderrahmane eine zweiwöchige Jeeptour durch das Land unternahmen. Gern gesehen sind auch Wohnmobillisten, die seit 2005 über eine Asphaltstraße durch die Sahara von Marokko nach Mauretanien, durch riesige Dünengebiete fahren können, so wie Jürgen Reinert und seine Frau.

"Die 300 km von der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott bis zum Ufer des Senegal bei Bogue waren die Abwechslungsreichsten der gesamten Fahrt, denn die Vegetation nahm südlich der Sahara rasch zu und ständig kreuzen Viehherden (Dromedare, Kühe, Ziegen, Schafe und Esel) den Weg. Am Ufer des Senegal wurden wir nach kurzer Zeit von einer Gruppe neugieriger, sehr netter Kinder entdeckt, die uns zunächst wie Außerirdische bestaunten. Weiße mit einem Campingbus hatte man hier wohl noch nie gesehen" berichtet Reinert. Touristisch am bekanntesten und per Charterflug von Paris direkt zu erreichen ist die Region Atar / Chinguetti in der Zentralsahara.

Sehr sehenswert findet Reinert auch den Süden Mauretaniens: "Der Süden Mauretaniens von Aleg über Kiffa und weiter bis zur Grenze Malis ist hinsichtlich Vegetation und Tierhaltung der interessanteste und abwechslungsreichste Landesteil Mauretaniens. Außerdem befindet man sich hier "wirklich" in Afrika, nämlich in Schwarzafrika, denn im Gegensatz zum größten Teil Mauretaniens leben hier im Süden fast nur Schwarze Menschen, was sich in einer ganz anderen Bekleidung und einem viel bunteren Treiben auf den Märkten als im "arabischen" Afrika bemerkbar macht.

Weitere spannende Informationen über das Land sind in Jürgen Reinerts Reisebericht "Von der Weser an den Senegal" auf der Internetseite www.camping-bus.de nachzulesen. Direkt mit Idoumou Abderrahmane in Verbindung setzen kann man sich per E-Mail in Englisch oder Französisch an

Hören Sie zu diesem Thema den Bericht von Radio Lippe!